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Vor einiger Zeit war ich endlich mal wieder in Schweden und habe die Zeit dort natürlich sehr genossen. In den paar Tagen sind mir ein paar Dinge aufgefallen, an die man nicht unbedingt denkt, wenn man doch weiter weg ist. Ich dachte, ich kenne Schweden und seine Bewohner, aber sie dann erneut direkt zu erleben, ist doch etwas anderes.
Also Du fragst Dich jetzt vielleicht, was mir aufgefallen ist und was ich Dir für Deinen nächsten Urlaub mitgeben möchte? Mir sind vier Dinge aufgefallen.
Bargeldloses Schweden
Obwohl die Schweden erst vor ein paar Jahren neues Geld in Umlauf gebracht haben, wird dieses so gut wie gar nicht mehr benutzt. Denn in Schweden ist das bargeldlose Zahlen so stark wie in keinem anderen Land.
In Deutschland haben die meisten Leute Angst digital zu zahlen, weil man dann alles nachprüfen könnte, wo sie wann und was eingekauft haben.
Die Schweden sind da viel lockerer und zahlen sogar ein kleines Kaugummi mit der Kreditkarte.
Da ich das wusste, habe ich vor meinem Urlaub kein Geld getauscht, sondern bin nur mit meiner Kreditkarte* im Gepäck in den Urlaub gefahren.
Und ja, es war dann schon komisch ein kleines Eis mit der Kreditkarte zu zahlen, aber es hat geklappt und hat auch gar nicht weh getan und das Eis hat super geschmeckt.
Insgesamt habe ich für den Urlaub nur zweimal Bargeld benötigt. Einmal in einer Pizzeria, in der man nur mit Bargeld oder Swish (eine schwedische Bezahl-App) bezahlen konnte. Da man für Swish ein schwedisches Konto benötigt und ich das nicht habe, habe ich mir also Bargeld besorgt. Das andere Mal haben sowohl meine Kreditkarte als auch meine EC-Karte nicht funktioniert. Da hatte ich dann Glück, dass ich noch Bargeld im Portemonnaie hatte. Aber ansonsten ist es durchaus möglich bargeldlos die Zeit in Schweden zu verbringen. Es gibt sogar Geschäfte oder Touristeninformationen, wo direkt an der Tür steht: „Wir nehmen kein Bargeld“ oder ähnliches. Z.B. „Vi tar bara kort“ (Wir nehmen nur Karte).
Wir als Touristen müssen es nur wissen und entsprechend die EC- bzw. Kreditkarte* mit einpacken, damit wir auch ein Parkticket im Urlaub bezahlen können.
Ach so, solltest Du aber einmal auf öffentliche Toiletten gehen wollen. Dafür braucht man wiederum doch noch Bargeld.
Schweden, das Land der Entschleunigung
Eine weitere Sache, die ich in dem Urlaub gelernt habe, ist Folgende: In Schweden wird man fast schon gezwungen einen Gang runterzuschalten. Ich meine, wir beide wissen das eigentlich schon, dass es in Schweden ruhiger zu geht, die Schweden ihre Lebensweise Lagom ausleben und wir gerade deswegen unseren Urlaub dort gerne verbringen.
Mir ist das alles sehr bewusst gewesen, aber dann doch sehr stark aufgefallen. Vor allem im Straßenverkehr, musste ich nicht nur sprichwörtlich, sondern tatsächlich einen Gang runterschalten. Nein, ich bin eigentlich keine Raserin. Aber mich macht es schon verrückt, wenn jemand vor mir im Schneckentempo fährt. Und dann komme ich nach Schweden und stelle fest, dass sich die Maximalgeschwindigkeit teilweise noch mehr von Deutschland unterscheidet, als es mir bekannt war. In den Ortschaften darf man teilweise nur 40 km/h fahren und auf den Landstraßen nur 70.
Somit durfte ich gleich auf den ersten Kilometern in Schweden abschalten und im Kopf auf Urlaub umschalten. Es fiel mir schon etwas schwer, aber als ich es dann geschafft hatte, ging es mir richtig gut. Habe dann sogar auf meiner mehrstündigen Fahrt weiter in den Norden über die „schnell“fahrenden Autos den Kopf geschüttelt, dass sie es so eilig hatten.
Bei meiner Reiseplanung für meine Schwedenreise (Teil 1, Teil 2 und Teil 3) habe ich natürlich auch Google zu Rate gezogen. Und das Lustige war dann: für die Strecke von Älmhult nach Trollhättan sagte mir Google, dass ich drei Stunden brauchen würde. Als ich dann in Älmhult startklar war, stellte ich mein Navi* ein und war dann etwas verwundert. Denn aus den drei Stunden wurden auf einmal vier Stunden. Gut, dass ich noch einen Puffer hatte, aber das gemütliche Fika irgendwo auf der Strecke fiel damit leider aus.
Das Fazit: Google in Deutschland rechnet auch ganz anders als die Navis in Schweden.
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Wie ist das mit der Sprache?
Ich liebe die schwedische Sprache. Ich genieße es die Sprache zu hören, überall zu sehen und zu sprechen. Es ist eine Sprache in der ich mich geborgen und zu Hause fühle (auch wenn ich sicherlich den ein oder anderen Fehler einbaue).
Und deswegen unterstütze ich auch jeden, der gerne Schwedisch lernen möchte. Z.B. entweder mit verschiedenen Artikeln auf dem Blog, in denen es um die schwedische Sprache geht. Oder es gibt auch ein E-Book „Schwedisch für den Urlaub“, in dem Du die wichtigsten Wörter und Sätze für den Urlaub in Schweden findest. Und bei Bedarf gebe ich sogar Unterricht für Deine nächste Reise.
Ja, machen wir uns nichts vor: Wenn Du erst anfängst Schwedisch zu sprechen, die Schweden werden es hören. Und wenn sie Dir antworten, kann es sein, dass Du sie nicht verstehst, weil sie so schnell sprechen oder für Deine Verhältnisse undeutlich. Aber eins sei Dir gesagt, sie werden es sehr positiv aufnehmen, dass jemand versucht ihre Sprache zu sprechen. Du brauchst Dich also nicht zu schämen, wenn Du noch nicht viel kannst oder wenn die Schweden auf Deine schwedische Frage mit einer Antwort auf Englisch antworten. Sie haben Dich schon verstanden. Haben aber auch bemerkt, dass Du noch nicht so viel Schwedisch sprichst und antworten deswegen eben in Englisch.
Denn das ist in Schweden irgendwie eine Selbstverständlichkeit, dass fast alle Englisch sprechen und deswegen auch jeder ohne schwedische Sprachkenntnisse sich in dem Land gut zurecht findet und herzlich aufgenommen wird.
Ich persönlich brauchte keine dritte Sprache im Urlaub zu benutzen, habe aber eben oft gehört, dass Touristen aus aller Herren Länder mit perfektem Englisch entgegengetreten wurde.
Nicht zu vergessen, die Türen.
Ich hatte nicht mehr daran gedacht, bis ich einen Tag eine Tür von innen verriegeln wollte. Und da fiel es mir wieder ein und auf. In Schweden werden sehr viele Türen abgeschlossen, entgegen der Logik, indem man den Riegel nicht in Richtung nächstem Türrahmen dreht, sondern genau in die andere Richtung. Du fragst Dich bzw. mich warum? Ganz ehrlich, das weiß ich auch nicht. Aber es ist mir wieder aufgefallen und ich dachte, diese Erkenntnis gebe ich doch gerne weiter. Damit Du die Türen auch abschließen kannst und nicht offen stehen lässt, wenn Du es nicht möchtest.
Was hast Du schon im Urlaub in Schweden erlebt, was Du auch mit uns teilen möchtest? Schreib es mir in die Kommentare. Ich bin gespannt, was Du zu erzählen hast.
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Ich verstehe, dass du mit Kreditkartenvermittlungen dein Geld verdienst, aber die Abschaffung von Bargeld ist eine der grössten Gefahren für unsere westlichen Demokratien. Sie ermöglicht nicht nur eine noch umfassendere Massenüberwachung, sondern erlaubt auch extreme Eingriffe in die Freiheit der Menschen. Kein Wunder, dass bei der Abschaffung von Bargeld ausgerechnet China an vorderster Front mitspielt. Schade, dass du das Problem nicht siehst und einfach von „Angst vor Neuem“ schreibst.
Die Frage ist auch, wie sich das auf den Tourismus auswirkt. Nicht jeder hat und bekommt eine passende Kreditkarte. Alte Menschen und Immigranten sind ausgeschlossen. Wenn eine Karte kaputt geht (und das geschieht oft), bleibt eigentlich nur noch der Diebstahl als einizige Möglichkeit, sich am Leben zu erhalten.
Dass Bargeld vielerorts nicht angenommen wird, ist übrigens für mich einer der wichtigsten Gründe, wies ich mir so lange hin und her überlege, ob ich wirklich nach Schweden will.
Hej Swen,
Ich verstehe Deinen Einwand, aber zum Glück dürfen wir alle eine eigene Meinung haben.
Es gibt bei allem Vor- und Nachteile.
Es ist sehr schade, dass Du deswegen überlegst, ob Du nach Schweden fahren willst, denn ein Zahlungsmittel allein sollte doch nicht die Schönheit des Landes überdecken. Und es wird ja auch immernoch überwiegend Bargeld angenommen.
Du hast ein paar Dinge genannt, die ich mir genauer noch anschauen werde.
Wenn wir es genau nehmen, ist es egal, was wir tun, denn überwacht werden wir so oder so…
Vielen Dank für Deine Denkanstöße und Dein Kommentar.
Många hälsningar
Henrike
Zum einen beeindruckt mich die vielerorts noch unberührte Natur in Schweden. Durch Ikea wird man auch auf Schweden aufmerksam. Aber ich blicke sorgenvoll auf Schweden hinsichtlich des Bargeldes. Aus denselben Gründen wie die von Swen geschilderten bin ich ein Verfechter des Bargeldes, weshalb ich so gut wie nie bargeldlos bezahle, außer meine Mobilfunkrechnungen, meine Miete und die Rundfunkgebühr. Ja, es schwingt auch mit, daß ich ein wenig nicht-digitale Alltagskultur behalten möchte. Ein Einkauf ohne Münzen und Scheine ist für mich unvorstellbar.
Die Begeisterung für die bargeldlose Gesellschaft scheint auch bei einigen Schweden abzunehmen. Mithilfe der Übersetzung im Netz habe ich mich auf „kontantupproret.se“ umgeschaut. Ich habe den Eindruck, daß Björn Eriksson anfangs belächelt worden ist, aber mittlerweile doch ernstgenommen wird. Ich habe die Tage mit einer Frau gesprochen, die eine Freundin und Bekannte in Schweden hat, die bargeldfreie Geschäfte meiden.
In Schweden, das sich gerne als freies und offenes Land darstellt, muß der Gesetzgeber die Verfügbarkeit von Bargeld sicherstellen. Es soll ein Gesetz kommen, daß Bargeld in höchstens 20 km Entfernung verfügbar sein muß. Ich täte eher 10 km festlegen. Es müßte auch gesetzlich geregelt werden, daß hinsichtlich Gebühren kein Zahlungsmittel benachteiligt werden darf. Das ist Voraussetzung für den ungehinderten Umlauf.
Wenn Bargeld nur noch von einer Minderheit genutzt wird, ist es überflüssig, daß alle Banken in einer mittleren oder großen Stadt es am Schalter auszahlen und entgegennehmen. Auf dem Land bedarf es anderer Lösungen, wenn Geldautomaten unwirtschaftlich werden. Man kann auch damit leben, in bestimmten Läden nicht einzukaufen, wenn man Ware XY im Umkreis zum vergleichbaren Preis woanders gegen Barzahlung kaufen kann.
Manchmal liest man in Reisehinweisen, daß eine Schwedenreise ohne Kreditkarte kaum mehr möglich sei. Stimmt das? Stimmt es auch, daß man oft mitleidig belächelt wird, wenn man im Laden statt der Karte einen Geldschein herüberreicht und daß manchmal ein Barzahlungszuschlag erhoben wird? Und ist Ikea in Schweden auch Kult?
Schöne Grüße, ,Alex
Ich bin 43 Jahre alt und kein Rentner
Hej Alex,
danke für Deinen Kommentar.
Das mit dem bargeldlosen Leben ist immer eine Ansichtssache. Die einen finden es gut, die anderen halten nichts davon.
Und ja, es stimmt, dass es immer mehr zunimmt, dass man eher mit Karte in Schweden zahlen kann bzw. sollte. Es gibt auch Geschäfte, wo direkt an der Tür steht, dass nur Kartenzahlung möglich ist.
Letztendlich gibt es keine einheitliche Form in Schweden. Manchmal kann man noch mit Bargeld zahlen, manchmal nicht. Einige bieten nur Swish und Kartenzahlung an. Andere nur Swish und Bargeld.
Macht man in Schweden Urlaub, sollte man also offen für die verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten sein.
Swish geht für uns deutsche Touristen nicht, da man dafür ein schwedisches Bankkonto uns vor allem auch eine Personennummer braucht.
IKEA ist auch in Schweden sehr beliebt. Aber natürlich fehlt dort der für uns so bekannte Schweden-Shop am Ausgang. Die Lebensmittel können die Schweden in ihren Supermärkten leichter bekommen.
Många hälsningar
Henrike