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Hast Du schon von Hälsingland, einer der 25 Landschaften in Schweden, gehört?
So bekannt wie andere Landschaften, z.B. Skåne, Dalarna, Lappland, Småland oder Bohuslän ist Hälsingland nicht, aber es hat natürlich trotzdem viel Spannendes und Interessantes zu bieten.
Hälsingland, mit seinen 14.264 km² Fläche, liegt im südlichen Norrland in Mittelschweden und grenzt im Süden an Gästrikland, im Westen an Dalarna und Härjedalen und im Norden an Medelpad. Im Osten ist der Bottnische Meerbusen zu finden.
Die Landschaftsblume von Hälsingland ist das Leinen. Keine andere schwedische Landschaft ist so mit dieser Pflanze verbunden wie Hälsingland. Leinenkleider oder Leinenbezüge, die es früher gab, waren die wichtigste Einkommensquelle der Landschaft.
Das Landschaftstier ist der Luchs, die größte Katzenart in Schweden, der sich am wohlsten in dichten Fichtenwäldern fühlt und dort, wo es viele Berge und Felsspalten gibt. Genauso, wie es eben an vielen Stellen in Hälsingland aussieht.
Hälsinglands Geschichte
Durch die Nähe zur Ostsee war die Fischerei in der Geschichte von Hälsingland sehr wichtig. Der Hering wurde sogar oft auch als „das Silber des Meeres“ benannt und viele arme Familien hatten im Winter nichts anderes zu essen als Hering und Kartoffeln.
Aber auch der Wald war eine wichtige Einkommensquelle, denn Bäume wurden im Landesinneren gefällt. Die Stämme wurden dann von Ästen befreit und in die Flüsse gerollt. Mit der Strömung sind sie an die Küste getrieben und wurden dort zu Brettern und Planken gesägt. Im Jahr 1911 sind mehr als 10 Millionen Baumstämme den Ljusnan, dem größten Fluß in Hälsingland, an die Küste und zu den Dampfsägen geflossen.
Im 19. Jahrhundert wurden viele Dampfsägen an der Küste gebaut und somit konnten mehr Baumstämme in kürzerer Zeit zugesägt werden. Die Besitzer der Dampfsägen wurden dadurch sehr schnell reich und auch als „Holzpatrone“ bezeichnet. Sie bauten sich große luxuriöse Holzvillen in Hudiksvall, die auch noch heute dort zu finden sind.
Auf dem Land waren es die Großbauern, die Leinen anbauten, die reich wurden. Vor dem 19. Jahrhundert gab es nur Wolle oder Leinen, aus dem man Kleider herstellte. Wolle kratzte und Leinen ist feiner und gemütlicher, vor allem für Unterwäsche.
Die Großbauern bauten spezielle Höfe. Verschiedene Häuser für verschiedene Zwecke, die in einem Viereck angeordnet waren. Die prachtvollen Höfe wurden auch „Holzschloss“ genannt.
Die Besonderheit an den Höfen ist, dass sie nicht nur 2 oder 3 Stockwerke, zahlreiche und sehr große Festsäle haben, sondern auch, dass die Räume mit tollen Innenausschmückungen verziert sind.
Heute sind die Bauernhöfe auch als Hälsinghöfe bekannt. Seit 2012 stehen sieben von rund tausend Höfen auf der Liste des Unesco Welterbes. Damit werden sie zusammen mit der Chinesischen Mauer und den ägyptischen Pyramiden als wichtig und schützenswert für die Zukunft eingestuft.
Als die Baumwolle immer gebräuchlicher wurde, wurde Leinen nicht mehr in dem Umfang verwendet. Baumwolle ist auch weich, aber sehr viel günstiger.
Wichtige Orte in Hälsingland
Hudiksvall wird manchmal auch das ”fröhliche Hudik” genannt, ein Überbleibsel aus dem 19. Jahrhundert, als die ”Holzpatrone” lebhafte Feste gefeiert haben und die Stadt ein großes Gesellschaftsleben hatte. Der Hafen von Hudiksvall ist bekannt für seine alten Lagerhäuser, die Du immer noch bestaunen kannst.
Die Geschichte von Bollnäs begann mit einem Kirchenbau, wo der Fluß Voxnan in den Ljusnan fließt. Erst im 19. Jahrhundert wurde damit begonnen um die Kirche herum Häuser zu bauen. Und zur gleichen Zeit, wie die Eisenbahn nach Bollnäs kam, wurden auch Sägewerke an den Flußrändern erbaut und die Stadt wuchs sehr schnell an.
Söderhamn wurde in der Großmachtzeit gegründet. Waffenschmiede zogen auf Befehl des Königs dorthin und bauten eine Gewehrfabrik. In der moderneren Zeit gab es dann eine Flugflottille in Söderhamn. Heute erinnert nur noch ein Modellflugzeug, dass an der E4 aufgestellt ist, an die militärische Zeit in Söderhamn. Jetzt ist Söderhamn eine moderne Industriestadt.
Ljusdal mit Järvsö ist das Zentrum für Hälsinglands innere Gebiete und das bekannteste Touristengebiet mit einem Zoo, Ski-Pisten, wundervollen Natur und tollen Angelgebieten.
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Bewohner in Hälsingland
In Hälsingland wohnen ca. 131.370 Einwohner, was eine Bevölkerungsdichte von ca. 9,21 Einwohner pro km² macht.
Eine sehr bekannte Person aus Hälsingland habe ich erst einmal nicht gefunden. Es gibt einige Namen, die mir etwas sagen, aber ich weiß nicht, ob sie auch in Deutschland so bekannt sind. Zum Beispiel wären da zu nennen: Kikki Danielsson (Sängerin), Martin Stenmark (Schauspieler & Sänger) oder Agneta Sjödin, die aus dem schwedischen TV bekannt ist. Kennst Du sie oder andere Personen aus Hälsingland?
Sehenswürdigkeiten in Hälsingland
Hälsingland ist als Touristenziel eher nicht so bekannt, da es aus sehr viel Natur besteht, die aber auch ihren Reiz hat. Hast Du ein Ferienhaus gebucht, kann es schon mal sein, dass sich ein Wildtier auf Deine Terrasse verirrt und Dich in Schweden begrüßt. Wenn Du wegen der Natur nach Schweden kommst, kannst Du in Hälsingland steiniges und bergiges Gelände vorfinden. 85% des Landes bestehen aus Waldflächen. Ein paar Sehenswürdigkeiten gibt es natürlich auch wie z.B. die oben erwähnten Hälsinghöfe oder den Järvzoo. Kanufahren, Angeln oder einfach das Durchstreifen der Natur mit einem Tagesabschluss am Lagerfeuer machen einen Urlaubstag in Hälsingland zu einem unvergesslichen Moment.
Im Winter wird aus der Provinz ein Skigebiet, dass eher ein Geheimtipp ist. Deine Winteraktivitäten reichen dann von Eisangeln, Schneesafaris, Langlauf bis zu Schlittschuhlaufen.
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Interessante Fakten über Hälsingland
Im Järvzoo in Järvsö hat man sich auf die großen Raubtiere aus Schweden spezialisiert und im ganzen Tierpark geht man auf einem drei Kilometer langen Holzbürgersteig.
Prinzessin Madeleine ist die Herzogin Hälsinglands. Ihr offizieller Titel ist: Ihre königliche Hoheit Madeleine, Prinzessin von Schweden, Herzogin von Hälsingland und Gästrikland.
Solltest Du sie also einmal treffen, weißt Du, wie Du sie mit offiziellem Titel anreden kannst.
Nach einer Messung der Landvermessung (Lantmäteri) liegt der Mittelpunkt von Schweden in Hälsingland. Wird auf der Nord-Süd-Achse eine Linie von Ost nach West gezogen und dort der Mittelpunkt genommen, dann landet man in Ytterhogdal in Hälsingland.
Konnte ich Dich davon überzeugen, dass Hälsingland auch einen Besuch wert ist? Was würde Dich an dieser Landschaft am meisten interessieren?
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Hallo Henrike und vielen Dank für deinen interessanten Artikel.
Die Natur würde mich an Hälsingland am meisten reizen, einfach weite, ruhige Natur…
Die Vorstellung ist traumhaft.
Und die alten Höfe, würde ich mir auch sehr gern ansehen. Der Leinenanbau und die dazu gehörende Verarbeitung hat wohl nicht zufällig ein paar Spuren als Heimatmuseum hinterlassen? Dann wäre das natürlich mein Herzensziel.
Schließlich wurde rund um die Ostsee in vielen Ländern früher Leinen angebaut.
Hab Dank für die Inspiration vielleicht schaffe ich es doch mal nach Schweden.
Viele Grüße nach Norden
Irina