Krebsessen in Schweden Kräftskiva
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Bevor der Sommer im August in Schweden so langsam seinen Auszug hält, feiern die Schweden noch einmal mit Ihren Freunden und Familien das schwedische Krebsessen (auf Schwedisch: Kräftskiva) und das am liebsten natürlich draußen in der Natur.

Krebse aßen die Schweden schon im später Mittelalter, damals war es aber eher ein Essen für die Oberklasse. Erst im später 19. und frühen 20. Jahrhundert breitete sich die Tradition auch über andere Volksschichten aus.

Wann wird das schwedische Krebsessen gefeiert?

Da im 20. Jahrhundert immer mehr Krebse gegessen wurden und man Angst vor der Überfischung der regionalen Flusskrebse hatte, wurde ein Fangverbot eingeführt. Dieses war von November bis zum 7. August. Deswegen feierte man die Krebspremiere am 8. August. In den 80er Jahren wurde entschieden, dass bis zum ersten Mittwoch im August keine Krebse gefangen werden dürfen. Auch wenn 1994 das Verbot ganz aufgehoben wurde, weil die Flusskrebse das ganze Jahr über erhältlich sind, feiern die Schweden heutzutage von Anfang August bis in den September das Krebsfest. Einen festen Tag für die Premiere des Krebsfestes gibt es also nicht mehr und Du kannst selber entscheiden, wann Du Dein Krebsfest feiern möchtest.

Wie wird das schwedische Krebsessen gefeiert?

Krebsessen Krebsfeier Kräftskiva

Carolina Romare/imagebank.sweden.se

Kräftskiva ist ein Fest, zu dem Freunde und Familie zusammenkommen und meist auch draußen feiern, wenn es das Wetter zulässt. Das hat aber auch den Vorteil, dass es im Haus nicht tagelang nach gekochten Krebsen riecht. Der lange Tisch und die Umgebung werden entsprechend mit Dekoartikeln wie Kerzen, Servietten oder auch Laternen mit Krebsmotiven geschmückt. Außerdem liegen für alle Teilnehmer lustige Papphüte und Kleckerlätzchen bereit, die sich jeder aufsetzt. Denn irgendwie hat das Krebsessen auch etwas von Karneval. Wahrscheinlich fühlt sich nur derjenige komisch, der nicht bei der ganzen Sache mitmacht. 😉

Zu essen gibt es neben den in Dill gekochten Krebsen, deswegen sind sie auch so rot, Baguette, würzigen Käse und Quiches. Die Krebse werden dabei mit der Hand zerlegt und das Fleisch mit und aus den Scheren gepult und gesaugt. Das Krebsessen ist eines der wenigen schwedischen Feste, bei dem normalerweise kein Hering und Kartoffeln angeboten werden.

Natürlich ist das noch nicht alles. Als Getränk wird meistens kaltes Bier gereicht. Und das Motto des traditionellen Krebsessens ist: „Ein Krebs, ein Lied, ein Schnaps“.  Es ist also ein fröhliches Fest. Und für all diejenigen, die die Texte der Schnapslieder (snapsvisor) nicht können, liegen Liederhefte bereit, dass auch kräftig mitgesungen werden kann.

Hast Du schon einmal ein Krebsessen mitgemacht? Berichte mir gerne in den Kommentaren davon.

Ich persönlich habe es leider noch nicht geschafft. Ich kann mich aber an eine Konferenz in Schweden erinnern, wo wir auf Styrsö, einer Insel in den westlichen Schären vor Göteborg, also Västergötland, waren. In einer total niedlichen Pension (Styrsö Skäret), in der wir einquartiert waren, haben wir ein paar tolle Tage mit Konferenz, tollen Aktivitäten und sehr gutem Essen verbracht. Einen Abend gab es auch ganz viele Schalentiere, die uns Deutsche etwas überforderten. Denn so viele unterschiedliche Sorten und auch einfach so zum Puhlen, waren wir einfach nicht gewohnt. Also mussten uns die schwedischen Kollegen erst einmal beibringen, wie man Krebse, Garnelen oder Hummer isst. Ich weiß nicht mehr, ob und wie ich satt geworden bin. Ich kann mich nur noch an die vielen übervollen Teller voller Schalentiere erinnern.


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