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Das ein oder andere Mal habe ich schon erwähnt, dass die Schweden es mit dem Kochen und dem Backen einfach draufhaben, das finde ich auf jeden Fall. Und vielleicht hattest Du auch schon das Glück und konntest Dich direkt vor Ort davon überzeugen.
Wenn Du jetzt gerade, also vor der Fastenzeit, in Schweden bist, dann musst Du unbedingt die schwedischen Semlor (Einzahl: Semla) probieren. Sie sind einfach himmlisch.
Bis jetzt habe ich sie immer nur in Schweden gegessen und war total begeistert. Ich habe auch gerne Nachschlag genommen, wenn mir noch ein weiteres Stück angeboten wurde.
Vor Kurzem habe ich die Hefeteilchen dann selber ausprobiert. Als Anregung habe ich das Rezept aus dem Buch: Das Schweden-Kochbuch von Margareta Schildt-Landgren* genommen.
Ich weiß jetzt, dass ich nicht mehr bis zu meinem nächsten Schwedenaufenthalt warten muss, wenn ich Semlor essen möchte. Sie sind so einfach herzustellen und total lecker.
Geschichte
Aber was sind denn eigentlich die Semlor und woher kommen sie?
Die Geschichte der Semlor geht bis ins 13. Jahrhundert zurück, auch wenn sie damals noch andere Namen hatten und auch anders aussahen als heute.
Schweden war damals noch katholisch und es war Tradition vor der Fastenzeit viel und gut zu essen und damit auch viel Energie zu sich zu nehmen.
Der Brauch mit dem Fastenbrot und später Fastenbrötchen kommt wahrscheinlich aus Dänemark und Deutschland und kam im 17. Jahrhundert nach Schweden.
Ihre heutige Form (rund, süß und mit feinem Weizenmehl und Zucker gebacken) haben die Semlor erst bekommen, als es auch für einfache Leute üblicher wurde Weizenmehl zu verwenden, was vorher eher den Reichen vorbehalten war.
Wird die Semla mit warmer Milch serviert, wird sie in Schweden hetvägg (Heißwecke) genannt. Das ist Personen aus Norddeutschland vielleicht ein Begriff.
Diese Art sie zu servieren ist aber eher selten geworden. Viel gewöhnlicher ist es die Brötchen im oberen Drittel zu teilen und auszuhöhlen. Dann werden sie mit einer Mandelmasse und Sahne gefüllt.
Zuerst gab es die Semla, auch Fastlagsbulle (Fastlag = Tage vor der Fastenzeit) oder Fettisdagsbulle (Fettisdag = fetter Dienstag) genannt, nur am Dienstag vor der Fastenzeit. Heutzutage gibt es diese aber schon ab bzw. vor Weihnachten bis Ostern. Und natürlich gibt es auch verschiedene Wettbewerbe, wer denn die besten Semlor backt.
Und jedes Jahr wird eine neue Art die Semla zu präsentieren „erfunden“. Sei es als Wrap, als Princessemla oder in und mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Die Schweden sind da sehr erfinderisch.
Der Name Semla kommt übrigens von „simila“. Das ist lateinisch und heißt „das feinste Mehl“
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Rezept der Semlor
Das Rezept stammt aus dem Buch: Das Schweden-Kochbuch von Margareta Schildt-Landgren*, welches ich am Ende dann aber etwas angepasst habe. Also das Rezept, nicht das Buch.
Zutaten:
- 50 g frische Hefe
- 100 g Butter
- 400 ml Milch
- 100 ml Zucker
- 2 Prisen Salz
- 1 TL Backpulver
- 1000 – 1200 ml Weizenmehl
- 1 Ei
- 200 g Marzipanrohmasse
- Etwas Milch
- 200 ml Schlagsahne
- 3 EL Puderzucker
Zubereitung
Die Hefe in einer Backschüssel klein bröseln. Die Butter in einem Topf schmelzen, Milch dazugeben und dann auf Fingertemperatur erwärmen. Die Milchmischung zur Hefe geben und alles rühren, bis alles sich aufgelöst hat.
Zucker und Salz dazugeben. Backpulver mit Mehl mischen und alles nach und nach einarbeiten bis der Teig sich vom Rand der Schüssel löst. Ca. 30 Minuten an einem zimmerwarmen Ort abgedeckt gehen lassen.
Den Teig herausnehmen und ordentlich durchkneten bis er geschmeidig ist. Den Teig zu einer gleichmäßig dicken Rolle ausrollen und in 24 gleichgroße Stücke teilen. Die Brötchen rollen bis sie keine Risse mehr haben und dann auf ein Blech mit Backpapier legen. Weitere 30 Minuten unter einem Backtuch gehen lassen. Währenddessen den Ofen auf 225 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die Brötchen mit einem aufgeschlagenen Ei einpinseln und in der Ofenmitte 6-8 Minuten backen oder bis die Brötchen golden sind.
Unter einem Backtuch auf einem Gitter abkühlen lassen.
Von den Brötchen das obere Drittel abschneiden, damit ein Deckel entsteht.
Und hier kommt dann jetzt meine Änderung im Rezept:
Die Brötchen aushöhlen und das Innere zusammen mit dem grobgeriebenen Marzipan und etwas Milch zu einer Masse verrühren. Die Masse sollte nicht zu flüssig sein, aber auch nicht zu fest. Also genau lagom. Die ausgehöhlten Brötchen damit wieder füllen.
Die Sahne schlagen und auf die wieder gefüllten Brötchen geben. Den Deckel wieder aufsetzen und mit Puderzucker bestäuben.
Guten Appetit!
Und wenn Du Dich jetzt fragst, wie soll ich die Semla denn jetzt essen? Ein kleiner Tipp, fang mit dem Deckel an. Den kannst Du mit der Hand essen und vorher in die Sahne tauchen. Den Rest dann entweder auch mit der Hand oder mit einer Kuchengabel essen. In Schweden gibt es keine Kuchengabeln, deswegen wird es dort dann eher ein Löffel sein.
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