Dieser Artikel enthält Werbe-Links und/oder werbende Inhalte, zu erkennen an dem *. Der Preis bleibt für Dich gleich und ich bekomme gegebenenfalls eine kleine Provision für die Empfehlung. Danke für Deine Unterstützung!
Hast Du Dich eigentlich schon mal gefragt, wie die Schweden Weihnachten feiern? Oder weißt Du das schon? Welche Weihnachtstraditionen können wir in dem nordischen Land finden?
Ich habe sowohl durch meine eigenen Erfahrungen als auch in der Recherche so viel gefunden, dass ich mehrere Artikel schreiben könnte. Ich will mich jetzt aber erst einmal kurzfassen und Dir einen Überblick geben. Wer weiß, vielleicht kommt ja noch der ein oder andere Artikel dazu.
Julkalender – Adventskalender
Um die Vorweihnachtszeit zu verkürzen, gibt es auch in Schweden einen Adventskalender. Ursprünglich kam der Adventskalender aus Deutschland und früher waren es einfache Papierkalender. Heutzutage gibt es aber die verschiedensten Arten wie Schokoladenkalender, Fotokalender und vieles mehr. Auch für das Fernsehen oder das Radio werden jedes Jahr Adventskalender produziert, damit man auch dort „Türchen“ öffnen kann.
Julbock
Bevor der Weihnachtsmann begann die Geschenke zu bringen, hat die Aufgabe der Julbock innegehabt.
Heutzutage sieht man den Julbock, der aus Stroh besteht, nur noch als Weihnachtsschmuck.
In Gävle, einer Stadt in Mittelschweden, wird seit 1966 auf dem Schlossplatz jedes Jahr ein überdimensionaler Julbock aufgestellt. Leider hat der Julbock bisher das Weihnachtsfest nur 14 Mal erreicht. Denn er wurde bisher 30-mal abgebrannt und 7-mal wurde er gestohlen oder mutwillig beschädigt. Und jedes Jahr kämpft die Stadt wieder mit neuen Methoden, dass der Bock, der eine Größe von 13m Höhe, 7m Länge und 3,5t Gewicht hat, nicht wieder Anschlägen zum Opfer fällt.
Werbung
Lucia
Zur schwedischen Vorweihnachtszeit gehört auch die Tradition um Lucia. Lucia ist eine sizilianische Heilige, die mit ihrem Gefolge das Licht in die Dunkelheit bringt. Für die Schweden ist der Lucia-Tag aus deren Dezember-Alltag nicht wegzudenken und ein Muss. Egal, wo man sich gerade auf der Welt befindet.
Kalle Anka – Donald Duck
Eine schwedische Weihnachtstradition, die auch nicht mehr wegzudenken ist, findet am 24. Dezember um 15:00 Uhr statt und dauert ca. 60 Minuten.
Dort wird im Fernsehen „Kalle Anka och hans vänner önskar God Jul“ (Donald Duck und seine Freunde wünschen Frohe Weihnachten) gezeigt.
Das ist eine amerikanische Sendung, die es seit 1960 im schwedischen Fernsehen gibt und sie zeigt verschiedene Ausschnitte aus den Disney-Filmen.
Jedes Jahr werden die gleichen Sequenzen gezeigt. Nur ab und zu wird mal etwas ausgetauscht. Dann kann es aber sein, dass es Beschwerden aus dem schwedischen Volk gibt und die Filmchen wieder zurückgetauscht werden.
Du denkst Dir jetzt vielleicht, wer guckt das denn noch nach so vielen Jahren, wenn das immer das gleiche ist? Das ist eine berechtigte Frage. Im Jahr 2015 haben 3.460.000 Personen die Sendung geschaut. Sie stand damit an Platz 2 der meistgeschauten Sendungen in dem Jahr.
Im Jahr 2016 waren es dann 3.736.000 Personen und Kalle Anka und seine Freunde waren Platz 1 auf der TV-Liste.
Ich habe Zahlen bis ins Jahr 1994 zurückgefunden. Wenn Du also daran Interesse hast, melde Dich bei mir. Es gibt auch Jahre, da haben mehr als 4 Millionen Menschen die Sendung geschaut, also jeder zweite Schwede.
Julklappar – Weihnachtsgeschenke
Genauso wie die Deutschen beginnt bei den Schweden Weihnachten am 24. Dezember, dem „Julafton“. An dem Abend werden auch in dem nordischen Land die Geschenke ausgepackt.
Der Weihnachtsmann bringt die Geschenke und Familien mit Kindern engagieren gerne jemanden, der den Weihnachtsmann dann vertritt und die Geschenkübergabe übernimmt. Alternativ werden die Geschenke einfach unter den Weihnachtsbaum gelegt.
In Schweden werden an die Geschenke Zettelchen gehängt, auf denen kleine selbstgeschriebene Reime stehen. Diese Reime sollen dem Beschenkten einen kleinen Hinweis geben, was in dem Geschenk sein könnte. Somit hat man nicht nur Spaß beim Auspacken, sondern kann gemeinsam vorher noch etwas rätseln, was in dem Paket sein könnte.
Werbung
Julgran – Weihnachtsbaum
Schaut man zu Weihnachten in die schwedischen Wohnzimmer entdecken wir auch dort geschmückte Weihnachtsbäume.
Die Tradition des Weihnachtsbaums hat seine Wurzeln im 15. Jahrhundert in Deutschland. Mitte des 18. Jahrhunderts tauchten dann immer mehr Weihnachtsbäume in Schweden auf. Der Weihnachtsbaumschmuck wurde entweder selber hergestellt oder aus Deutschland importiert. Und in den darauffolgenden Jahrhunderten fand man auch immer mehr Bäume in bürgerlichen Heimen und Hütten. Oft wurde dann mit schwedischen Flaggen geschmückt.
Heute hängen neben Lichtern auch Kugeln und Glitter in den Weihnachtsbäumen. Und unter dem Baum liegen die Geschenke.
Am 13. Januar ist es dann genau 20 Tage her, dass Weihnachten war. An dem Tag wird der Weihnachtsbaum rausgeschmissen. Vielleicht nicht ganz so, wie Du es aus der Werbung kennst.
Das Rausschmeißen wird auch zu einem kleinen Highlight gemacht, indem um den Baum getanzt wird, wenn der Platz vorhanden ist, es werden Spiele gespielt und der Weihnachtsbaum wird geplündert. Was vor allem bei den Kindern sehr beliebt ist. Dann können alle Süßigkeiten, die im Baum hängen, aufgegessen werden.
Julbord – Weihnachtsbuffet
Natürlich gehört zu einem Weihnachtsfest auch gutes Essen.
Bei den Schweden gibt es meistens Julbord, ein reichlich gefülltes Buffet, das keine Wünsche offen lässt.
Und die Schweden essen das nicht nur zu Weihnachten, sondern auch gerne vorher schon. Denn viele Restaurants bieten ein Julbord an. Da bietet es sich an mit Freunden, Kollegen oder der Familie die Köstlichkeiten bereits vorher zu genießen.
Also ich kann Dir sagen, ich kann verstehen, dass die Schweden ganz vernarrt in ihr Julbord sind, denn das ist so lecker. Ich habe schon oft Julbord essen dürfen, sowohl in Deutschland als auch in Schweden, und bin jedes Mal wieder begeistert. Auch die Kochkursteilnehmer, die ich zum Thema Julbord hatte, waren erstaunt, wie einfach aber lecker die Gerichte sind.
Du fragst Dich sicherlich, was es denn nun zu essen gibt? Also fangen wir mal an. Aber bitte nach dem Lesen nicht beschweren, wenn Du Hunger bekommen hast.
Eigentlich gibt es ein Ritual, wenn man ans Buffet geht. Zuerst werden die kalten Speisen gegessen und dann geht man zu den warmen über. Aber natürlich kann man auch alles durcheinanderessen.
Weihnachtsschinken, Sülze, Lachs, eingelegter Hering in verschiedenen Sorten, Heringssalat, Janssons Frestelse, Prinzenwürstchen, Dopp i Grytan (Brot wird in den Schinkensud getunkt), Köttbullar, Lutefisk, Kohl (als Braunkohl, Grünkohl oder Rotkohl, je nach Region und Familientradition), Rippchen, Gewürzbrot mit Butter und Käse und zum Nachtisch wird Milchreis oder auch Ris à la Malta serviert. Natürlich dürfen auch Weihnachtssüßigkeiten wie Knäck nicht fehlen.
Zu trinken gibt es neben Bier, Glögg und anderen uns bekannten Getränken auch Julmust. Das ist ein Limonadengetränk, welches dem Malzbier ähnelt und neben Hopfen und Malz noch 30 weitere Zutaten enthält. Ein kleiner Absacker darf natürlich während und nach dem Essen auch nicht fehlen.
Ich hoffe, ich konnte Dir das schwedische Weihnachten etwas näher bringen. Was gehört Deiner Meinung nach noch mit zu den schwedischen Weihnachtstraditionen, was ich jetzt vergessen habe? Schreib es mir gerne in die Kommentare.
Möchtest Du Dir den Artikel für später abspeichern, kannst Du das jetzt machen.
Hallo,
Meine Familie in Schweden sagt immer, dass die die Deutschen da völlig verklärte Vorstellungen haben.
Weihnachten wird fast genauso wie in Deutschland gefeiert.
Gut, wie haben keinen Julbock und wir haben Kalle Anka nicht
Hej Miho,
sicherlich haben die Schweden recht, wenn sie sagen, dass die Weihnachtsfeste sich in den beiden Ländern sehr ähneln. Im Vergleich zu anderen Ländern stimmt das natürlich.
Ich liebe zum Beispiel aber auch das Julbord. Das bekommt man hier nur sehr eingeschränkt in schwedischen Restaurants oder der schwedischen Kirche vor Weihnachten. Oder wir müssen uns die verschiedenen Gerichte alle selber herstellen. Dann wahrscheinlich aber nicht in der Vielfalt.
Hälsningar Henrike