Lucia Lichterköniging 13.Dezember Lichterfest Schweden Tradition
Dieser Artikel enthält Werbe-Links und/oder werbende Inhalte, zu erkennen an dem *. Der Preis bleibt für Dich gleich und ich bekomme gegebenenfalls eine kleine Provision für die Empfehlung. Danke für Deine Unterstützung!

Wenn es um Feiertage geht, dann hat jedes Land seine eigenen Feiertage. Einige kennen wir schon, entweder weil wir sie selber feiern oder weil wir davon schon gelesen oder etwas dazu in den Medien gehört haben.
In Schweden ist so ein Feiertag der 13. Dezember, der Lucia-Tag. Auch wenn die Schweden an dem Tag normalerweise nicht frei haben, ist es ein wichtiger Feiertag in dem nordischen Land.

Eine lange Lucia – Tradition

Es wird an die sizilianische Frau erinnert, die aus Syracusa stammt und im Jahr 304 eine christliche Märtyrerin wurde. Diese Lucia ist einer der Gründe, warum heutzutage das Lichterfest in Schweden gefeiert wird.

Lange bevor der Brauch um die Lucia nach Schweden kam, wurde dieses Ereignis schon gefeiert. Der Tag wurde als die längste und dunkelste Nacht angesehen. Bis die Kalenderreform 1753 die Wintersonnenwende auf den 21 oder 22. Dezember verschoben hat. Da man nicht so leicht alte Sitten und Bräuche ändert, behielt man den 13. Dezember bei.

Wie wird Lucia heute gefeiert?

Die Tradition der Lucia-Feier in Schweden besteht bereits seit mehreren hundert Jahren. Das heutige Lucia, wie es in Schweden und weltweit unter Schweden gefeiert wird, ist erst ca. 100 Jahre alt. Auslöser dafür war in den 20er und 30er Jahren als verschiedene Lokalzeitungen anfingen ihre eigene Lucia zu küren.

Heute wird in vielen Orten bzw. Gemeinden in einer Art Schönheitswettbewerb die Lucia gekürt. Schon Wochen vorher werden die Kandidaten in der lokalen Presse vorgestellt und können gewählt werden. Für jedes Mädchen ist es ein Wunsch einmal die Lucia zu sein. Das ist sie aber meistens auch, wenn nicht öffentlich, dann zu Hause in der Familie.
Denn die Kinder überraschen die Eltern am Lucia-Morgen mit einem kleinen Lucia-Gefolge (je nachdem, wie groß die Familie ist), singen Lucia-Lieder und es gibt Lucia-Gebäck. Das wird auch Lussekatter oder Lussebullar genannt und ist ein safrangewürztes Hefegebäck.Lucia Lussekatt Lussebullar Safranhefegebäck

Schon vor Sonnenaufgang sind an dem Tag Lucia-Umzüge unterwegs, die in Unternehmen, Altersheimen, Schulen und anderen Einrichtungen das Licht bringen. Dort werden dann gemeinsam Lucia- und Weihnachtslieder gesungen und Lussekatter und Pfefferkuchen gegessen und Glögg getrunken.

Cecilia Larsson Lantz-Lucia-Tag Lichterkönigin Lichterfest Schweden schwedische Tradition

Cecilia Larsson Lantz/imagebank.sweden.se

Die Lucia führ den Umzug an. Diese trägt ein weißes Gewand mit einem roten Samtband und dem Kranz aus Preiselbeerzweigen mit brennenden Kerzen auf dem Kopf. Weiter gehört zu dem Umzug ihr Gefolge aus weiteren Mädchen, die auch in weiße Gewänder gehüllt sind, aber im Gegensatz zur Lucia keinen Kranz auf dem Kopf tragen. Außerdem gehören auch die Pfefferkuchenmänner und Sternenjungen zum Gefolge.

Wenn ich mich mit Auslandschweden unterhalte, dann erzählen sie mir, dass sie am meisten Heimweh bekommen, wenn sie am 13. Dezember einen Lucia-Umzug sehen und vielleicht auch bei einer Veranstaltung dabei sind, bei der der Lucia-Chor viele bekannte Lieder in einer besonderen weihnachtlichen Atmosphäre singt.

Was sind meine Erlebnisse mit Lucia?

In der Schule

Das erste Mal von Lucia habe ich natürlich im Schwedisch-Unterricht gehört. Ich weiß nicht mehr, wann das genau war, aber sicherlich in der 9. Klasse. Ich kann mich noch gut an eine Begebenheit erinnern, wo wir als Schwedisch-Kurs den anderen Klassen in der Schule eine Freude an dem Tag machen wollten.

D.h. wir haben uns für den Lucia-Zug fertiggemacht, sind singend durch das Schulgebäude gegangen und haben Halt in verschiedenen Klassen gemacht. Für die Schüler gab es dann, glaube ich, auch noch Lussekatter. Also eine schöne Idee eigentlich und für die Schüler, die in ihrem Unterricht gestört wurden eine schöne Abwechslung.
Nur bei einem Lehrer ist uns etwas Lustiges passiert. Genaueres haben wir auch später erst durch andere Schüler erfahren. Wir wollten einen Mathelehrer überraschen, dieser ist aber, als er uns gehört hat, sofort zur Klassentür gerannt und hat abgeschlossen. Er hatte Angst vor uns und wollte wohl nicht, dass wir reinkommen. Angeblich hat er schon schlechte Erfahrungen beim letzten Schultag und solchen Veranstaltungen gemacht. Aber wir wollten ja nichts Böses von ihm. Aber das hat er leider nicht verstanden und die Schüler in dem Kurs kamen nicht in den Genuss von unserem Gesang.

Lucia in Schweden

Meine zweite Erinnerung an Lucia spielt natürlich direkt in Schweden. In den zwei Jahren, in denen ich dort gearbeitet habe, bin ich in den Genuss eines echten schwedischen Lucia-Zuges gekommen.
Die Unternehmen können für ihre Angestellten die örtliche Lucia-Gefolgschaft einladen. Für mich als Deutsche, die zwar schon mit der schwedischen Tradition in Berührung gekommen war, war das trotzdem ein Highlight. Für alle Mitarbeiter war der große Versammlungssaal vorbereitet, alle sind sogar früher zur Arbeit gekommen und dann kam sie: Lucia mit ihrem Gefolge. Es war alles sehr stimmungsvoll. Es wurden von dem kleinen Chor Lieder gesungen und kleine Texte vorgelesen. Nach einer halben Stunde war dann schon alles wieder vorbei. Aber der Tag hatte einen ganz besonderen Anfang und für mich als Deutsche war er noch spezieller, denn ich habe Lucia in Schweden miterleben dürfen.

Mit der Schwedischen Kirche

Die dritte Erinnerung, die ich mit Dir teilen möchte, zieht sich über ein paar Jahre hinweg. Ich habe im Chor der Schwedischen Kirche in Hamburg gesungen und neben schwedischen Kirchenliedern wurden dort natürlich auch Lieder für die verschiedenen schwedischen Feiertage eingeübt. Logisch, dass auch Lucia mit dabei war. Die Deutschen lieben Lucia, die stimmungsvolle Atmosphäre, der Einklang auf die Weihnachtszeit, … Jedenfalls habe ich es so erlebt. Und deswegen haben wir Lucia nicht nur am 13. Dezember gefeiert/zelebriert, sondern für uns Chorsänger fing Lucia bereits im September an. Da haben wir begonnen die Lieder zu üben. Für die Öffentlichkeit ging es dann Mitte November los, wenn wir beim Basar der Schwedischen Kirche aufgetreten sind. An 4 bzw. später dann 6 Basartagen haben wir an der Hälfte davon einen Auftritt gehabt.

Und im Dezember ging es dann auch weiter mit verschiedenen Auftritten in der Schwedischen Kirche oder aber auch außerhalb und nicht nur in Hamburg. Für viele ist die Vorweihnachtszeit schön, entspannend und man kommt zur Ruhe. Ich war immer auf Achse, jedes Wochenende für Lucia unterwegs. Aber es hat Spaß gemacht. Die Lieder zu üben und jedes Jahr mehr Text auswendig zu können. Für jeden Auftritt sich komplett weiß anzuziehen, damit durch das Lucia-Kleid nichts durchscheint. Und darauf achten, dass man seine dicken weißen Socken nicht zu Hause vergisst. Sonst wäre es für uns Mädels barfuß in der Kirche sehr kalt gewesen.

So habe ich auch die Chance gehabt im Michel, der St. Michaelis-Kirche, dem Wahrzeichen von Hamburg, zu singen. Das ist schon ein tolles Gefühl, wenn alle Plätze besetzt sind und einige Zuhörer nur wegen dem Lucia-Umzug der Schwedischen Kirche zum Weihnachtskonzert kamen.

Wenn es also jetzt immer am 13. Dezember in all den schwedischen Kanälen wieder heißt: Es ist Lucia, dann denke ich gerne an die vielen tollen Ereignisse zurück, die ich mit Lucia verbinde.

Was verbindest Du mit Lucia? Hast Du Lucia sogar schon einmal in Schweden erlebt? Ich bin gespannt, was Du mir in die Kommentare schreibst.


Möchtest Du Dir den Artikel für später abspeichern, kannst Du das jetzt machen.

Lucia schwedische Tradition Lichterkönigin Lichterfest