Närke, oder was der Wassergeist mit Seerosen zu tun hat

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Weißt du, was die fünftkleinste Landschaft in Schweden ist? Sie hat nur 4.126 km² und es ist, richtig: Närke. Es gehört zu Svealand und liegt in mitten von Västmanland, Södermanland, Östergötland, Västergötland und Värmland, d.h. also wirklich mitten drin. Insgesamt nimmt die Fläche von Närke nur 1% der Gesamtfläche von Schweden ein. Wie ich schon sagte, eine sehr kleine Landschaft. Und wie viele Orte in Schweden hat auch Närke etwas mit Wasser zu tun. Es liegt an den großen Seen Vättern und Hjälmaren.

Aufgrund der Lage gehen viele wichtige Wege – und auch Bahnstrecken – durch Närke und es wird deswegen auch „Schwedens Herz“ genannt.
Da sind z.B. die Autobahnen E18, die Richtung Norwegen und Oslo abbiegt und die E20 zwischen Göteborg und Stockholm. Außerdem gehen auch zwei wichtige Bahnstrecken durch die Landschaft und kreuzen sich in Hallsberg, wo es einen wichtigen Umschlagsbahnhof gibt.
Früher spielte auch der Schiffsverkehr eine große Rolle. Es bestand eine Verbindung zwischen dem Hjälmaren und Mälaren und dann zur Ostsee. Heutzutage werden die Waren aber eher auf Schienen oder mit dem LKW transportiert.

Wie jede Landschaft in Schweden hat auch Närke eine eigene Landschaftsblume und ein Landschaftstier. In diesem Fall sind es die Haselmaus und die echte Schlüsselblume.

Närkes Geschichte

Närke ist eine der älteren schwedischen Landschaften und besteht hauptsächlich aus einer kultivierten Ebenenlandschaft. Die Närkeebene eignet sich besonders für den Anbau von Saaten, Kartoffeln und Raps. Rundherum befinden sich Berge (Kilsbergen im Nordwesten, Käglan im Norden und Tiveden im Süden) und viel Wald.

Um mehr landwirtschaftliche Nutzfläche zu schaffen, hat man sich im 19. Jhd. dazu entschlossen das Wasserniveau vom Hjälmaren zu senken. Dies ist die größte Senkung in Schweden gewesen. Durch 90 cm Absenkung konnten 30.000 Hektar neues Ackerland gewonnen werden.

Jahrhundertelang war der Eisenabbau in den Bergen im Norden eine sehr wichtige Einnahmequelle für die Einwohner in Närke. Auch wenn dies heutzutage nicht mehr der Fall ist, gibt es immer noch Industrien bzw. kleinere Metallwerkstätten, in denen Eisen und Stahl verarbeitet werden. U.a. gibt es die Zinkgrube außerhalb von Askersund, die seit mehreren Jahrhunderten in Betrieb ist.

Nachdem das Eisen langsam zu Neige ging, wurde Arbeit in der Holzindustrie gefunden. Auch heute noch befinden sich viele Arbeitsplätze dort, u.a. in Sägewerken und der Papierindustrie.

Während Bauern Landwirtschaft betrieben, Bergarbeiter Eisen abbauten und die Waldarbeiter in den Wäldern Arbeit hatten, wurde in den Städten Handel und Handwerk ausgeübt. Der strategisch gute Platz von Närke bot dazu wahrlich ein. In allen größeren Orten in der Landschaft gab es Marktplätze, wo Reisende und auch die lokale Bevölkerung Handel mit Waren führten.

Wichtige Orte

Die wichtigsten Städte in Närke sind Örebro, Kumla, Askersund, Laxå und Hallsberg.

Örebro gehört zu den größten Städten in Schweden (115.761 Einwohner) und ist Närkes Hauptstadt. Viele Waren werden hier auf den Wegen zwischen Oslo-Uppsala und Stockholm – Göteborg (vice versa) auf den LKWs umgeschlagen.
Für Touristen sind das Örebro Schloss und auch der alte bewahrte Stadtkern mit charmanten Holzhäusern sehenswert.

Kumla ist vor allem für das sicherste Gefängnis in Schweden bekannt. Nur die schlimmsten Verbrecher verbringen dort ihre Zeit. Aber Kumla hat auch noch anderes zu bieten. U.a. Marmeladen- und Saftfabriken.

Laxå und Hallsberg hört man meistens im Zusammenhang mit den Umschlagsbahnhöfen, die unterschiedlichste Waren für den Weitertransport vorbereiten.

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Bewohner in Närke

Heute wohnen in Närke 208.376 Personen, das macht eine Bevölkerungsdichte von 50,5 Einwohner/km². Die populärsten Personen, die aus Närke kommen und uns bekannt sind, sind sicherlich Håkan Nesser (Autor) und der Mann der Kronprinzessin Viktoria Prinz Daniel.
Sehr interessant finde ich auch die Geschichte von Cajsa Warg, einer schwedischen Haushälterin und Autorin aus Örebro. Ihr Buch „Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch“ wurde das erste Mal 1755 herausgegeben. Insgesamt gab es 14 Auflagen, die letzte im Jahr 1822. Außerdem wurde das Buch auch ins Dänische, Estnische und Deutsche übersetzt. Das Deutsche Buch gab es in 4 Auflagen, von 1772 bis 1805.

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Lustige Fakten über Närke

Seerosen kennen wir sicherlich alle. Auch im See Fagertärn wachsen rote Seerosen. Entdeckt wurden sie im Jahr 1856. Dies ist aber der einzige Platz auf der Welt, wo sie wild wachsen. Und von dort werden die roten Seerosen in die ganze Welt verkauft.
Eine Sage berichtet, dass die Seerose ihre rote Farbe bekommen hat, als ein Mann seine Freundin im See getötet hat. Ihr Blut hat die Seerose dann rot gefärbt.
Oder eine andere Erzählung besagt, dass der Wassergeist seine Violine so doll gespielt hat, bis seine Finger zu bluten anfingen. Er fand den kleinen See so schön, dass er nicht aufhören konnte zu spielen.

Im See Tysslingen, im Norden Närkes, landen jedes Jahr mehr als 8.000 Singschwäne. Sie sind auf der Durchreise von Südeuropa, wo sie überwintert haben, nach Nordschweden, Norwegen und Finnland.

In den 50er-Jahren wurde in Örebro vom Architekten Sune Lindström ein Wasserturm gebaut. Seine Form ist besonders, da er wie ein Pilz aussieht.
Als der König von Saudi-Arabien nach Örebro zu Besuch kam und den Wasserturm entdeckte, wollte er auch so einen haben. Was ein König möchte, das bekommt er auch. Also wurde der gleiche Wasserturm auch noch einmal in Saudi-Arabien erbaut.

Ich hoffe, ich konnte Dir einen kleinen Einblick über Närke geben.
Warst Du schon in Närke? Was hat Dich besonders beeindruckt? Ich bin gespannt, was Du mir in den Kommentar schreibst.

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