Landschaft Schweden Gästrikland Norrland
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Gästrikland ist die südlichste und kleinste Landschaft Norrlands in Mittelschweden. Norrland ist einer von drei Teilen Schwedens und auch der größte. Und wie der Name schon sagt, liegt er im Norden.
Aber in diesem Artikel soll es nicht um Norrland, sondern um Gästrikland gehen.

Gästrikland Schweden Landschaft SilouetteGästrikland grenzt im Osten an die Bottensee, im Osten und Süden an Uppland, im Süden an Västmanland, im Westen an Dalarna sowie im Norden an Hälsingland. Auf einer Fläche von 4.181 km² findest Du auch 1.800 archäologische Überreste.

Wenn Du schon den ein oder anderen Landschaftsartikel gelesen hast, dann weißt Du auch, dass jede Landschaft eine Landschaftsblume und ein Landschaftstier hat. So ist es natürlich auch mit Gästrikland.

Die Landschaftsblume ist das Maiglöckchen. Eine Blume, die sehr schön duftet und Anfang Juni blüht. Deswegen findet man sie auch oft in den Blumensträußen bei den Schulabschlüssen.

In Schwedens Fichtenwälder findet man zwei große Hühnervögel, das Birkhuhn und den Auerhahn. Der Auerhahn ist das Landschaftstier von Gästrikland.

Informationen über Gästrikland

Am Ende der letzten Eiszeit lag ganz Gästrikland unter 200 m Wasser, also im Meer. Durch die Landerhöhung wurde Gästrikland langsam angehoben und die alten Meeresböden sind heute Lehmebenen in der Landschaft. Trotz der Ebenen gibt es noch genügend Flächen, die von Fichtenwald bewachsen sind und der westliche Teil ist sogar etwas hügelig. Die Spuren der Eiszeit kann man in Gästrikland an vielen Orten sehen, denn Du findest überall Kieselsteinfelder, die man sonst nur von Küsten kennt.

In den südlichen und mittleren Teilen der Landschaft gab es früher viel Eisenerz. Dort wurden dann Gruben eröffnet und man baute Hütten und baute den Eisenerz ab.

Die zwei größten Flüsse, die es neben vielen anderen in der Landschaft gibt, heißen Gavleån und Dalälven. Der Dalälven ist die südliche Grenze der Landschaft und wird von vielen auch als die Grenze zwischen Norrland und Südschweden angesehen.

Das Eisen brachte früher viele Arbeitsplätze mit sich. Denn es musste aus dem Berg geholt werden. Es wurde Wald abgeholzt, damit das Erz dann aufgeheizt und geschmolzen werden konnte. Und die Schmiede bearbeiteten dann das Eisen zu Werkzeug oder ähnlichem, was weiter benutzt werden konnten.

Heute gibt es kein Eisenerz mehr. Aber die Stahlindustrie, wie z.B. Sandvik, folgt der Tradition und stellt Spezialwerkzeug her. Das Eisen dafür wird von anderen Gruben, vor allem aus Norrland, eingekauft.

Das Holz, welches früher nicht für die Eisenherstellung verwendet wurde, wurde an die Küste gebracht und dort dann zu Nutzholz verarbeitet.

Der Wald sorgt auch heute noch immer für viele Arbeitsplätze, jetzt aber eher für die Papiermasse. In Gästrikland gibt es verschiedene große Papiermassefabriken wie z.B. Billerud Korsnäs.

Auch die Fischerei war für Gästrikland früher durch die Lage an der Küste eine Einkommensquelle. Von Gävle aus fuhr im Sommer immer eine Flotte von Fischern gen Norden an der Küste entlang zu ihren Fischerdörfern. Sie hatten immer ihre Familien dabei und fischten den Sommer über vor allem Heringe. Diese wurden dann getrocknet oder in Salzlake eingelegt. Wenn sie dann im Herbst wieder nach Gävle fuhren, verkauften sie ihren Fisch.
Der Fisch machte sie reich. Als viele Menschen später gen Norden zogen und dann auf der Suche nach Wohnstätten waren, fanden sie die in den fertigen Fischerhäusern in den Buchten. Die kleinen Fischerdörfer wurden dann schnell zu richtigen Dörfern oder Städte und die Fischer reich.
Der letzte Gävlefischer legte seine Fischerei 1914 nieder.

Heutzutage gibt es keine Fischerei mehr. Denn die Bottensee ist abgefischt und die Strömung so giftig durch Umweltgifte, dass man den Fisch am besten nicht essen sollte.

Für die niedergelegten Gruben hat man auch gute Alternativen gefunden. Z.B. versuchte man dort in den 90er Jahren Champions anzubauen. 10 Tonnen Champions wurden jede Woche aus der Grube Bodås bei Hofors, transportiert. Leider hat sich das nicht gelohnt. Seit 2004 wird diese Grube als Lager für den Whiskey von Mackmyra verwendet.

Wichtige Orte in Gästrikland

Gävle ist die älteste Stadt Norrlands und mit seinen knapp 76.000 Einwohnern in der Gemeinde die zweitgrößte nach Umeå. Wenn der Wind aus der richtigen Richtung kommt, dann riecht es gut in der Stadt. Denn dann kann man den Kaffee riechen, der in der Kaffeerösterei von Gevalia geröstet werden. Das sind mehr als hundert Tonnen pro Tag.
Wenn er aus der falschen Richtung kommt, dann riecht es nicht so gut. Denn dann riecht man die Papiermassefabrik.
Früher wurde in der Stadt auch das meistverkaufte Auto in Schweden produziert. Weißt Du, welches das ist? Es handelt sich um Ahlgrens bilar (Ahlgrens Autos) welches eine Schaumstoff-Süßigkeit ist.
In Gävle gibt es auch eine Hochschule.

Sandviken ist eine Stadt, die um das Stahlwerk herum gewachsen ist. Im 19. Jahrhundert ließen sich die Arbeiter um die Fabrik in Baracken nieder. Heutzutage ist die Fabrik in Sandvik weltberühmt für die Herstellung von Werkzeug aus Spezialstahl.

Hofors ist, genauso wie Sandviken, auch eine Ortschaft, die um eine Stahlfabrik entstanden ist. Früher gab es um Hofors herum die meisten Eisengruben und Eisenhütten. Es gibt mehr als 60 Grubenlöcher um die Stadt herum. Kurz vor Hofors gibt es auch riesige Kieselsteinfelder. Diese sind ein Andenken an die Zeit, als Schweden sich nach der letzten Eiszeit aus dem Meer erhoben hat. Damals ging der Meeresstrand bis an Hofors heran, auch wenn es heutzutage viele Meilen bis zum Meer sind.

Auch Ockelbo ist eine alte Hüttenstadt, die um eine Eisenhütte gewachsen ist. Die Hütte gibt es nicht mehr, aber es ist immer noch verarbeitende Industrie vor Ort. Unter anderem werden dort Schneeskooter und auch Boote unter dem Namen Ockelbo gefertigt.

Bewohner in Gästrikland

Kommen wir zu den Bewohnern in Gästrikland. Insgesamt sind ca. 156.667 Einwohner dort gemeldet, was eine Bevölkerungsdichte von 37,5 Einwohner / km² ausmacht.

Gästrikland hat, wie einige andere Landschaften auch, eine Herzogin aus der königlichen Familie. Prinzessin Madeleine ist die Herzogin von Gästrikland und Hälsingland.

Und da wir schon bei der königlichen Familie sind, machen wir doch dort gleich weiter. Es geht um Prinz Daniel, der mit der Kronprinzessin Victoria verheiratet ist und mit ihr zwei Kinder hat. Er wurde nicht in Gästrikland geboren, sondern in Örebro, was in Närke liegt. Aber da er in Ockelbo aufgewachsen ist, wird er immer gerne mit diesem Ort in Verbindung gebracht.

Und wo wir gerade bei Persönlichkeiten sind, die nur halb etwas mit Gästrikland zu tun haben….
Ich möchte da noch mal Ralf Lassgård nennen (*29. März 1955). Er ist in Östersund, also Jämtland geboren, hat aber schon seit vielen Jahren seinen Lebensmittelpunkt in Gävle. Muss ich Dir diesen Schauspieler noch vorstellen? Also er hat in Hennig Mankells Filmen den Wallander gespielt oder auch die Hauptperson in „Ein Mann namens Ove“*.

Aber auch Größen aus der Musik oder dem Sport kommen hierher. Da hätten wir zum einen den Fußballer Kim Mikael Källström, der in Sandviken geboren wurde (*24. August 1982). Er hat für mehrere schwedische und auch ausländische europäische Clubs gespielt.

Oder Sven Thomas Di Leva, der ursprünglich Magnusson hieß, wurde in Gävle geboren (*23. Oktober 1963) und ist schwedischer Sänger, Liederschreiber und Schauspieler.

Sehenswürdigkeiten in Gästrikland

Wie Du schon gelesen hast, gibt es in Gästrikland viele geschichtliche Bauten oder Sehenswürdigkeiten, die Du Dir auch anschauen kannst. U.a. gibt es viele Höfe, die noch sehr gut bewahrt sind und die Du besuchen kannst.

Oder wie wäre es mit einem Besuch im Eisenbahn-Museum in Gävle oder im Gefängnismuseum?

Für alle, die gerne mehr Action haben, gibt es den Tier- und Vergnügungspark Furuviksparken, der sich u.a. auch für die Erhaltung von Artenvielfalt einsetzt.

Interessante Fakten über Gästrikland

In Gävle gibt es vor Weihnachten eine Tradition, wo ein gigantischer Weihnachtsbock aus Stroh aufgebaut wird. Leider ist es auch bei einigen Leuten zum Sport geworden, zu versuchen diesen vor dem Heiligen Abend anzuzünden.

In Gävle liegt auch die Landvermessung. Deren Job ist es Menschen in Schweden mit Karten zu versehen. Du findest im Archiv dort sowohl neue Karten als auch ganz alte Karten. Du kannst Dir sogar Dein ganz eigenes Kartenbuch von deren Webseite aus erstellen.

Wusstest Du, dass Whiskey nicht nur in Schottland, sondern auch in Schweden hergestellt wird? Und zwar u.a. in Mackmyra. Dieser Ort liegt zwischen Gävle und Sandviken. Dort, in einer stillgelegten Eisenhütte, wird auf die gleiche Art und Weise wie in Schottland auch Whiskey hergestellt.
Bist Du ein Whiskey-Liebhaber, dann solltest Du Schweden als Whiskey-Land nicht unterschätzen und Gävle, also dem Mackmyra Whiskey, unbedingt auf Deine Reiseroute mit aufnehmen.

Schaffst Du es nicht dorthin, dann verrate ich Dir jetzt, dass es Mackmyra auch in Deutschland zu bekommen gibt.

Was habe ich schon in oder mit Gästrikland erlebt?

In Gästrikland war ich, soweit ich mich erinnern kann, noch nicht. Zählt es auch, dass ich schon in der Gegend, also in angrenzenden Landschaften, war? Ne, ich glaube nicht.
Ich habe aber sicherlich schon mal Gevalia Kaffee getrunken oder die Ahlgrens bilar gegessen, als diese noch in Gävle hergestellt wurden.

Und zur Weihnachtszeit gucke ich ab und zu mal auf die Homepage von Gävle um zu schauen, ob der Julbock noch steht.

Aber sonst habe ich persönlich noch nicht so viel über bzw. mit Gästrikland zu berichten.

 

Warst Du schon mal in Gästrikland? Erzähl doch mal bitte, was Du dort erlebt hast.


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