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In Schweden endet der Sommer oft schon Mitte August: Cafés schließen, Ferienhäuser werden winterfest, Saisonjobs laufen aus. Erfahre, warum die Sommersaison so kurz ist – und wie Du Deinen Urlaub trotzdem genießen kannst.

Sommer in Schweden: Warum er kürzer ist als bei uns

Es ist Mitte August. In Deutschland genießen alle noch lange Sommerabende, Cafés sind bis spät geöffnet, und die Urlaubsstimmung hält oft noch bis in den September hinein an.

Du fährst voller Vorfreude in den Urlaub nach Schweden und erlebst etwas, mit dem Du nicht gerechnet hättest: Der Sommer in Schweden wurde schon verabschiedet – also wirklich offiziell.

In Schweden beginnt der Sommer früh – meist mit dem Ende des Schuljahres im Juni – und erreicht seinen Höhepunkt rund um Midsommar, Ende Juni.

Schon Mitte August spürt man, dass sich die Stimmung verändert. Die Tage werden deutlich kürzer, die Abende kühler. Und obwohl das Wetter manchmal noch hochsommerlich sein kann, beginnt für die Schweden die Nachsaison. Für Touristen wirkt es fast so, als würde der Sommer plötzlich „abgeschaltet“.

Ich habe es selbst erlebt: Du planst einen Ausflug ans Meer, freust Dich auf ein Eis oder einen Kaffee – und stehst dann vor einem Schild mit der Aufschrift: „Tack för i år – välkommen nästa sommar!“. (Übersetzt heißt das: Danke für dieses Jahr – Herzlich willkommen im nächsten Sommer!)

Was passiert, wenn in Schweden die Sommersaison endet?

Die Schweden leben im Rhythmus der Jahreszeiten. Sobald der Kalender Mitte August zeigt, verändert sich vieles im Alltag – auch wenn die Sonne noch scheint.

Ferienhäuser werden winterfest gemacht

Ein Großteil der Schweden besitzt eine Sommarstuga – ein Ferienhaus am See oder an der Küste. Sobald die Saison endet, beginnt die „Abschiedsarbeit“: Wasserleitungen werden abgestellt, Boote aus dem Wasser geholt, Gartenmöbel eingelagert. Für viele Familien gehört dieses Ritual fest zum Jahresrhythmus.

Pop-up-Shops und Cafés schließen

Im Juni öffnen kleine Boutiquen, Hofcafés oder Eiskioske, die es den Rest des Jahres gar nicht gibt. Sie leben vom Sommerbetrieb, von Feriengästen und Touristen. Mitte August verschwinden sie fast über Nacht. Was für uns Besucher überraschend wirkt, ist für die Schweden ganz normal: Die Sommarsäsong (Sommersaison) hat einen klaren Anfang und ein klares Ende.

Saisonjobs laufen aus

Ob im Eiskiosk, im Restaurant oder auf dem Campingplatz – viele Jugendliche und Studenten in Schweden haben Sommerjobs. Mit dem Ende der Saison geben sie ihre T-Shirts, Schürzen oder Namensschilder zurück und ziehen zurück in die Städte, um Schule oder Uni zu beginnen.

Warum endet der Sommer in Schweden so früh?

Für uns, die den Sommer am liebsten so lange wie möglich auskosten, wirkt das befremdlich. Aber es gibt gleich mehrere Gründe, warum in Schweden der Sommer so kurz ist:

  1. Lange Winter, kurze Sommer – das Klima bestimmt den Rhythmus. Der Sommer dauert oft nur acht bis zehn Wochen.
  2. Schulferien – die großen Sommerferien enden Mitte August, und damit beginnt für viele Familien automatisch der Herbstalltag.
  3. Tourismus-Saison – besonders an den Küsten und Seenregionen gibt es fast ausschließlich Sommertourismus. Sobald die schwedischen Gäste weg sind, lohnt sich der Betrieb für Cafés und Shops nicht mehr.
  4. Kultur und Tradition – die Schweden leben die Jahreszeiten sehr bewusst. Statt alles „offen zu lassen“, konzentriert man sich auf eine Zeitspanne und macht dann konsequent den Übergang.

Urlaub in Schweden im August: Tipps für Reisende

Wenn Du im August nach Schweden reist, solltest Du ein paar Dinge beachten:

  • Öffnungszeiten prüfen: Gerade Cafés oder kleine Shops haben ab Mitte August oft nur noch am Wochenende geöffnet.
  • Mehr Selbstversorgung einplanen: Ferienhäuser sind eine gute Wahl, denn hier bist Du nicht auf Restaurants angewiesen.
  • Ruhe genießen: Strände, Wanderwege und Seen sind jetzt deutlich leerer – perfekt, wenn Du Erholung suchst.
  • Natur erleben: Ab Mitte August beginnt die Erntezeit – Beeren, Pilze und Äpfel sind überall zu finden.

Spätsommer und Herbst in Schweden: Ein Geheimtipp

Nur weil die Sommersaison endet, heißt das nicht, dass Dein Urlaub vorbei ist. Im Gegenteil: Der Spätsommer und Herbst haben ihren ganz eigenen Zauber.

  • Leere Strände: Während in Deutschland im August Hochsaison herrscht, findest Du in Schweden Ruhe und Weite.
  • Farbenpracht in der Natur: Schon ab Ende August färben sich die ersten Blätter. Die Wälder leuchten in Gold- und Rottönen.
  • Pilze und Beeren sammeln: In Schweden darf jeder dank „Allemansrätten“ (Jedermannsrecht) in den Wäldern sammeln.
  • Gemütliche Stimmung: Kürzere Tage laden ein zu Kerzenlicht, Kuscheldecken und langen Abenden mit Brettspielen oder einem guten Buch.

Wenn Du mehr Inspiration suchst, lies auch meinen Artikel „Schweden im Herbst – Urlaub in einer ruhigen Jahreszeit“.

Fazit: Ein bewusster Umgang mit den Jahreszeiten

Für mich als Sommerliebhaberin ist es fast unvorstellbar, den Sommer schon Mitte August „abzuschalten“. In Schweden habe ich gelernt, dass das Ende des Sommers dort kein trauriger Abschied ist, sondern Teil eines natürlichen Rhythmus.

Die Schweden feiern den Sommer mit voller Intensität – und wenn er vorbei ist, wenden sie sich mit derselben Hingabe dem Herbst zu. Vielleicht können wir uns davon ein Stück abschauen: Jede Jahreszeit bewusst zu leben, anstatt immer der nächsten hinterherzujagen.

Wie erlebst Du Schweden, wenn die Hauptsaison vorbei ist? Verrate es mir gerne in den Kommentaren.