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Norrbotten ist die östlichste Landschaft in Schweden. Einige seiner Grenzen bekam Norrbotten im Jahr 1810 als die damalige Provinz Västerbotten in zwei Provinzen geteilt wurde und später auch in Landschaften. Norrbotten grenzt im Westen an Lappland, im Osten an Finnland und die Bottenwiek und im Süden an Västerbotten. Die historische Landschaft, von der ich hier schreibe, macht den östlichen Teil der Provinz Norrbotten aus.
Durch die Teilung von Västerbotten wurde Norrbotten bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts immer als ein Teil von Västerbotten betrachtet. Und erst im Jahr 1995 bekam Norrbotten als letzte schwedische Landschaft von den Staatsheraldikern ein eigenes Landschaftswappen.
Norrbotten hat eine Fläche von 26.671 km². Dort befindet sich auch die Landschaftsblume, die Allackerbeere oder auch (schwedische) Ackerbeere genannt, die sich vor allem in nördlichen Mooren wohlfühlt.
Das Landschaftstier von Norrbotten ist der Unglückshäher (auf schwedisch „lavskrika“), der vor allem im Norden von Norwegen bis Ostsibirien zu finden ist.
Informationen über Norrbotten
Norrbotten hat ein Inlandsklima und wird von den östlichen Winden beeinflusst. Also die Winde, die aus dem Inneren Asiens kommen. Die Winterzeit in Norrbotten kann die kälteste in Schweden sein, bis zu minus 40 Grad. Und im Sommer kann Norrbotten mit die wärmsten Temperaturen in Europa haben, wenn die warme russische Steppenwärme über das nördliche Schweden bläst.
Die kurzen Sommer machen es schwierig Getreide wie z.B. Rogen anzubauen. Das Getreide schafft es nicht rechtzeitig reif zu werden. Deswegen spezialisieren sich Bauern auf z.B. Johannisbeeren und Erdbeeren. Diese reifen schnell und werden dank der Mitternachtssonne extra süß. Oder auch Kartoffeln. Im Torneälv Tal gibt es feine Sanderde, wo man viel Kartoffeln anbaut. Und mit Hilfe von Gewächshäusern werden auch viele andere Gemüsesorten angebaut, die sonst sich soweit nördlich nicht halten könnten. Die Mitternachtssonne macht den Anbau möglich, wenn die Pflanzen den ganzen Tag über Sonne bekommen.
Auch der ökologische Anbau ist wichtiger geworden und viele Bauern aus der Övertorneå Gemeinde setzen sehr stark auf giftfreien ökologischen Anbau.
Traditionell ist die Forstwirtschaft und Fischerei das, wovon die Menschen in Norrbotten gelebt haben. An den Küsten lagen im 19. Jahrhundert die Sägewerke. In Norrbottens Innere wurden die Wälder gerodet. Die Stämme wurden dann von den Ästen befreit und ins Wasser gerollt, die dann mit dem Strom schwammen.
An den Flussmündungen befanden sich die Städte und Industrien mit Stahlwerken, Sägewerken und Papierfabriken. Die Fabrik von SSAB in Luleå ist Schwedens größtes Schmelzwerk und verarbeitet das Eisenerz aus den Gruben aus ganz Norrland.
Auch heute ist der Wald immer noch von Bedeutung, aber jetzt mehr in Form von Papiermasse.
Nach dem Frieden von 1809 wurde die Grenze zwischen Schweden und dem russischen Finnland am Muonio Fluss und Torneälv gezogen. Deswegen sind viele Menschen im Tornetal auch zweisprachig und sprechen sowohl schwedisch als auch finnisch. Die finnische Sprache sieht man auch in den vielen finnischen Ortsnamen. Die Namen, die auf –ranta (Strand), -salmi (Sund), -vaara (Berg), -koski (Stromschnelle), -järvi (See), usw. enden, deuten auf die finnische Sprache hin.
Früher sind Lachse die Flüsse hochgeschwommen und in der Bottenwiek ist der Salzgehalt so niedrig, dass man dort Fische findet, die sich sonst in Seen aufhalten, z.B. Hecht und Barsch. Es ist aber das Feilchen (sik), das die größte Einkommensquelle bei den Fischern im Norden war.
Die technische Hochschule in Luleå ist auf dem höchsten Stand der Technikentwicklung im Norden. Und da das Ausbildungsniveau bei den Menschen in Norrbotten sehr hoch ist, hat es schon viele unterschiedliche Technikunternehmen nach Norrbotten gezogen. Die Kälte im Norden lockt aber auch viele große Computerfirmen nach Nordschweden. Denn Computer geben sehr viel Wärme ab und müssen gekühlt werden, damit sie funktionieren.
Wichtige Orte in Norrbotten
Luleå ist die größte Stadt in Norrbotten. Hier liegt u.a. das Stahlwerk von SSAB, welches das Eisenerz aus den Gruben in Nordschweden zu Stahl schmilzt. Der Hafen von Luleå ist so wichtig, dass man ihn mit einem Eisbrecher von Eis befreit. In der Stadt liegt auch die Technische Hochschule Luleå und viele Technikunternehmen haben ihre Anlagen hier.
Auch Facebook hat ein Datenzentrum in Luleå. Das ist die erste Investition außerhalb der USA für Facebook. Man wählte u.a. Luleå, weil die Außentemperaturen gut für die sich schnell aufheizenden Serverhallen sind.
Piteå ist eine alte Seefahrerstadt mit einem großen Hafen. Viele Holzunternehmen haben ihre Anlagen an der Mündung des Piteåälv, die an der Stadt ist. An der Küste liegt das Pite Meerbad. Das ist der Strand, der die meisten Sonnenstunden im Jahr in Schweden hat. Dies ist dank der Mitternachtssonne möglich.
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist Boden der wichtigste Knotenpunkt für die Eisenbahn im nördlichsten Teil des Landes. Das Eisenerz aus den Gruben Lapplands werden nach Boden transportiert, wo sie entweder in das Stahlwerk in Luleå verfrachtet oder in Fahrzeuge für den Weitertransport in andere Länder geladen werden.
Boden war früher die größte Garnisonsstadt mit vier Regimentern. Die Stadt liegt nur 150 km von der finnischen Grenze entfernt und hier sollte die russische Armee gestoppt werden, wenn Russland über den Norden anfallen würde. In den Bergen um Boden wurden fünf Artillerieforts gebaut, die so stabil waren, dass sie einem Angriff mit einer Atombombe Stand gehalten hätten. Heutzutage sind zwei Regimente stillgelegt, zwei mächtig gekürzt und die Forts verriegelt.
Haparanda ist eine Grenzstadt am westlichen Strand des Tornälve. Torneå (Tornio) ist das finnische Gegenstück am östlichen Strand. Torneå war schon im Mittelalter einer von Nordkalottens meist bekannten Markplätzen. Bei der Grenzziehung im Jahr 1809 fielen sieben Höfe auf die schwedische Seite, das was dann Haparanda wurde. Heutzutage ist der Grenzhandel das, was die Wirtschaft antreibt. 2006 hat IKEA in der Stadt sein Möbelhaus eröffnet. Dort läuft es sehr viel besser als zu Anfang erwartet, denn die Kunden kommen aus Nordnorwegen, Finnland, Schweden und Russland, um dort ihre Möbel zu kaufen.
Bewohner in Norrbotten
In Norrbotten leben ca. 195.774 Einwohner und das macht bei der Fläche 7,30 Einwohner / km².
Norrbotten ist, im Vergleich zu den anderen schwedischen Landschaften, die einzige Landschaft, die weder eine Grafschaft noch ein Herzogtum ist.
Deswegen kann ich Dir für diese Landschaft auch kein Mitglied der königlichen Familie als berühmte Person für Norrbotten vorstellen.
Bei meiner Recherche habe ich auch, wie immer für die anderen Landschaften, nach bekannten Persönlichkeiten Ausschau gehalten, die aus Norrbotten kommen.
Ich habe leider keinen gefunden, der auch international bekannt ist. Kennst Du jemanden, dann darfst Du mir das gerne schreiben und ich werden das hier gerne ergänzen.
Sehenswürdigkeiten in Norrbotten
In Piteå befindet sich eines der modernsten Konzerthäuser Europas, Studio Acusticum. Die Orgel dort hat Weltklasse und wurde vom deutschen Orgelbaumeister Gerald Woehl gebaut. Die Orgel ist 10 Meter breit, 9,5 Meter hoch und hat 9.000 Orgelpfeifen.
In Norrbottens Schärengarten kannst Du Dich zwischen vier Schärengärten entscheiden – Lule Schärengarten, Pite Schärengarten, Haparanda Schärengarten und Kalix Schärengarten.
Einer der beliebtesten Schärengärten ist die Bottenwiek (Lule Schärengarten), wo du über 4.000 verschiedene Inseln hast, die Du mit einem Boot besuchen kannst. Dies ist eine perfekte Weise Norrbotten im Sommer zu erkunden.
Im Winter bereitet z.B. Luleås Gemeinde unterschiedliche Eiswege zu einigen Inseln oder Du kannst Dich zu Scootersafaris anmelden, die in jedem Winter angeboten werden.
Storforsen (auf Deutsch: große Stromschnellen) ist ein Wasserfall im Piteälv und hat eine Länge von 5 Kilometern und eine Fallhöhe von 80 Metern. Es ist einer der größten Wasserfälle in Europa und trotz über 40 Grad minus im Winter friert er nicht zu. So richtig nahe kannst Du Storforsen auch kommen, denn es wurden extra Holzwege gebaut, damit das Erlebnis noch gesteigert wird.
Neben den Stromschnellen kannst Du als Naturliebhaber auch noch die reiche Flora genießen und Tiere wie Otter und hüpfende Forellen beobachten.
Interessante Fakten über Norrbotten
In Pajala ist das Verhältnis 80 Frauen kommen auf 100 Männer im Alter von 20 – 34 Jahren. Singelfrauen fehlen für alle Singelmänner. Der Grund dafür ist, dass die Frauen in die größeren Städte ziehen und die Männer bleiben. Aber das ist nicht nur in Pajala so, sondern an vielen Orten in Norrland.
Der Slogan von Pajala ist außerdem: „Makalösa Pajala“. Wenn man „makalös“ übersetzt kann das entweder einzigartig oder (Ehe)frauenlos heißen. Such Dir aus, was Dir am besten gefällt.
Das Problem, dass zu wenig Frauen da sind, sah man bereits in den 80er Jahren. 1987 versuchte man Singelfrauen aus Südschweden zu Tanzabenden mit Bussen nach Pajala zu bringen. Das war gratis für die Frauen. Eine lustige Idee, aber im Nachhinein hat sich gezeigt, dass es keinen Erfolg hatte.
Meänkieli heißt auf Finnisch „unsere Sprache“ und ist seit dem Jahr 2000 eine einheimische offizielle Minoritätensprache in Schweden. Ca. 25.000 – 40.000 Personen in ganz Norrbotten sprechen bzw. verstehen die Sprache.
Piteå Summer Games ist das zweitgrößte schwedische und eines der fünf weltgrößten Fußballturnieren der Welt für Mädchen und Jungen. 2017 haben 800 Teams daran teilgenommen und über 2.000 Spiele gespielt, alle auf Gras.
Was habe ich schon in oder mit Norrbotten erlebt?
Ok, Norrbotten liegt so weit oben in Schweden, dass es mich noch nicht dorthin verschlagen hat. Ich war schon in der Nachbarlandschaft Lappland, aber nach Norrbotten hat es mich noch nicht verschlagen. Und auch Geschichten, die ich mit Norrbotten in Verbindung bringen kann, habe ich leider noch nicht zu erzählen.
Ich werde aber daran arbeiten, dass ich auch unter diesem Punkt hier etwas zu erzählen habe.
Warst Du schon mal in Norrbotten oder hast etwas mit Norrbotten erlebt? Erzähle es mir gerne in den Kommentaren.
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Hallo Henrike,
ich war mit meiner Familie im März 2019 in Norrbotten.
Interessant fand ich die Tatsache, dass sich als folge der letzten Eiszeit in der Gegend um Pitea und Lulea (meine Tastatur hat das a mit Kringel nicht) die Erde immer noch hebt und somit Landschaften die früher am Meer lagen nun viele Kilometer im Landesinneren liegen.
Hej Henning,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ja, Wahnsinn, dass die Eiszeit immer noch einen Einfluss auf uns hat und die Natur verändert.
Många hälsningar
Henrike