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Wenn mir danach ist und ich möchte gerne etwas Schwedisches backen, dann nehme ich als allererstes mein schwedisches Kultbackbuch „Sju sorters kakor“ hervor und blättere darin. „Sju sorters kakor“ bedeutet „Sieben Sorten Kuchen“. Aber wieso heißt ein Backbuch so und was hat das mit dem schwedischen Kaffeeklatsch zu tun? Wir schauen es uns mal gemeinsam an und tauchen ab in die schwedische Fika-Tradition.
Wie sieht heutzutage die Fika aus? In Schweden ist sie aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Hier in Deutschland müssen wir gemeinsam noch daran arbeiten, dass sie überall bekannt und auch akzeptiert wird. Hilfst Du mir?
Also ein Pott bzw. eine Tasse Kaffee, evtl. ein Gebäckstück und gute Gesellschaft. So sieht heute eine Fika in Schweden aus. Und dieses kleine Wort ist so schwer gut zu übersetzen. Denn „Kaffeepause machen“ enthält nicht wirklich die Intention, die Fika aussagt. Das ist irgendwie mehr. Mehr von gemütlich zusammenzusitzen, mehr genießen, mehr einfach sein.
Und woher kommt das? Die Fika stammt vom Kaffeeklatsch oder wie es auf Schwedisch heißt „kafferep“ ab.
Geschichte des schwedischen Kaffeeklatsches
Bereits im 18. Jahrhundert gab es Kaffeehäuser, wo aber nur Männer Zutritt hatten. Die Frauen haben dann zu Hause Kaffeetreffen veranstaltet und es wurden Kaffee und Kuchen gereicht. Diese Treffen wurden auch arrangiert, damit die Damen sich in einer etwas ungezwungeneren Form treffen konnten.
Auch wenn es ungezwungen war, dann war es schon wichtig auf die Wahl des Tischtuches und das Geschirr zu achten. Und natürlich auch auf den Kuchen, der angeboten wurde.
Bei diesen Kaffeetreffen trafen sich die Frauen, um Kaffee zu trinken, zu erzählen, Kuchen zu essen und möglicherweise auch Handarbeiten auszuführen.
Im 20. Jahrhundert wurde die Kaffeefeier (kaffekalas) auch in die Bauerngesellschaft eingeführt und die Tradition verbreitete sich über das Land. Zu Geburtstagen, Namenstagen und Taufen wurde diese Einladungsform die beliebteste.
Und natürlich wurde nicht nur auf das Äußere, wie Tischtuch und Geschirr, geachtet. Sondern auch wer neben wem sitzen durfte, spielte eine große Rolle. Die Gastgeberin platzierte die ranghöchsten Frauen an ihrer Seite und dann nach dem übrigen Rang. Und da war es dann egal, ob man sich ein kafferep in der Stadt oder auf dem Land anschaute.
Die Sieben war seit dem 19. Jahrhundert die ideale Anzahl an Keksen, die auf dem Kuchenteller liegen sollte. Also sieben unterschiedliche, nicht insgesamt sieben.
Bot die Gastgeberin mehr als sieben Sorten an, wurde das als hochmütig angesehen. Genauso sollten es nicht weniger als sieben Sorten sein, dann das wurde als geizig angesehen. Zusätzlich zu den Keksen sollte / konnte auch noch Rührkuchen, Hefegebäck und natürlich Torte gereicht werden.
Ob diese auch zu den Sorten gehörten oder extra gezählt wurden, darüber gibt es verschiedene Aussagen.
Bei einem klassischen Kaffeeklatsch gibt es natürlich auch eine Reihenfolge, wie die Kuchen zu essen sind.
Man beginnt mit dem Hefegebäck, dann kommt der Rührkuchen – erst der helle, dann der dunkle.
Danach geht es mit den hellen Keksen, mit den dunklen Keksen und dann mit den gefüllten Keksen weiter.
Zum Schluss sind die Backwerke dran und dann kommt eventuell noch die Torte.
Bei dem ganzen Kuchen ist es schon schwierig alles aufzuessen bzw. sich überhaupt bis zur Torte durchzuessen. In vielen Teilen Schwedens war es deswegen auch üblich, dass man die Kuchen / Kekse, die man selber nicht aufaß seinen Kindern mitbrachte. Manchmal hielt die Gastgeberin sogar Papiertüten bereit, damit man die Kuchen einpacken konnte.
Das Buch „Sju sorters kakor“
Das Buch „Sju sorters kakor“* also Sieben Sorten Kuchen ist ein klassisches Backbuch, das 1945 das erste Mal herausgegeben wurde.
Es ist das Backbuch in Schweden, welches am meisten verkauft wurde. Im Jahr 2017 wurde die 100. Auflage ausgegeben und insgesamt wurden 3,8 Millionen Exemplare verkauft. Dieser Rekord wird nur durch die Bibel geschlagen.
Wie es zur ersten Auflage kam? Die Zeitung ICA-kurieren (ICA kennst Du vielleicht als Lebensmittelkette in Schweden) veranstaltete im Jahr 1945 einen Kuchenwettbewerb. Es wurden mehr als 8.000 Rezepte eingeschickt und ICA wählte 500 Rezepte aus, die am besten geeignet waren.
Im Jahr 1965 wurde der Inhalt revidiert und viele der ursprünglichen Rezepte fielen raus. In der umgearbeiteten Version 1975 wurde viele der ersten Rezepte wieder mit aufgenommen.
In dem Buch befinden sich Rezepte, die durch die Geschichte des Kuchenbackens führen und auch Informationen zu Zutaten, Zubereitung und Aufbewahrung enthält. Du findest sowohl traditionelle als auch neue Rezepte zu Keksen, Rührkuchen, Hefegebäck, Muffins, Kopenhagener, Zwieback, Biskuitrollen, Torten und Waffeln.
Welche Kuchen gibt es beim Kaffeeklatsch auf Schwedisch?
Und wenn Du Dich jetzt fragst: Ja, aber was gibt es denn jetzt auf einem klassischen Kafferep zu essen, dann habe ich Dir einmal ein paar Beispiele herausgesucht, die Du leicht auch für Deinen schwedischen Kaffeeklatsch machen kannst:
- Schachrauten (Schackrutor)
- Finnische Stäbchen (Finska pinnar)
- Mandelmuscheln (Mandelmusslor)
- Stockholmkekse (Stockholmskakor)
- Himbeerhöhlen (Hallongrottor)
- Bauernkekse (Bondkakor)
- Zimtschnecken (Kanelbullar)
- Weicher Pfefferkuchen (Mjuk pepparkakor)
- Biskuitrolle (Budapestrulle)
- Erdbeertorte (Jordgubbstårta)
Einige Rezepte gibt es schon auf dem Blog, die sind auch schon verlinkt. Die anderen Rezepte werde ich nach und nach auf den Blog laden und hier verlinken.
Welche Kekse oder Kuchen fallen Dir noch ein, die man unbedingt bei einem schwedischen Kaffeeklatsch anbieten sollte? Welches ist Dein Favorit? Die kann ich dann auch mit in diesen Artikel aufnehmen.
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