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Hast Du schon mal vom Vasaloppet (also Wasalauf) gehört? Es handelt sich dabei um Schweden, Schnee, Kälte, einen weiten Weg, um genau zu sein 90 km, viele Menschen auf Skier und viel Durchhaltevermögen. Weißt Du, was ich meine? Ich erkläre es Dir sonst gerne.
Der Wasalauf ist eine der größten Skilanglaufveranstaltungen der Welt und er findet in Schweden statt. Der Hauptlauf, an dem sowohl Profis, aber vor allem auch Amateure teilnehmen, findet immer am ersten Märzwochenende zwischen den Orten Sälen und Mora in Dalarna statt.
Seit 1922 gibt es dieses Rennen, das über 90 km geht. Das Motto des Laufes ist „In der Spur der Väter – für die Siege der Zukunft“ (I fäders spår – för framtids segrar.) Dieses Motto befindet sich auch auf einem Banner über der Ziellinie, was jeder Finisher sieht, wenn es ihm nach diesem Lauf noch auffällt.
Aber gehen wir mal auf Anfang zurück und schauen in die Geschichte und wie der Wasalauf zustande kam.
Wasalauf – die Geschichte
Die Geschichte des Wasalaufes beginnt nicht erst 1922, sondern bereits im Jahr 1520. Schweden befand sich mit Dänemark in einer Union, aber man war sehr unzufrieden mit dem dänischen König. Auch Gustav Eriksson, der sich widersetzte und im Gefängnis in Dänemark saß. Der 24-Jährige konnte aber fliehen. Nachdem er südlich von Kalmar an Land ging begann ein langer und abenteuerlicher Marsch nach Norden. Er versuchte die Dörfer auf dem Wege für einen Aufstand gegen die dänische Obrigkeit zu bewegen. Die Leute wollten aber eher Frieden haben. Dann hoffte er auf die Menschen in Dalarna, die sich selten dem ergaben, was Könige beschlossen. Die dänischen Verfolger jagten Gustav durch ganz Dalarna, aber das Volk schütze ihn vor den Soldaten.
Nach einem Monat auf der Flucht, stand Gustav vor der Kirche in Mora und sprach zu den Leuten. Wochen vorher wurde sowohl sein Vater, Bruder und 80 andere Adelige und Grundbesitzer bei einem Stockholmer Blutbad geköpft. Gustav fragte sich, wie lange das Volk noch diese Grausamkeiten aushalten würde und rief dazu auf zu den Waffen zu greifen.
Die Versammelten wollten aber erst noch mit den Nachbardörfern Rücksprache halten, bevor sie sich für den Krieg entschieden. Die Verfolger Gustavs kamen immer näher. Da er noch kein Bescheid bekommen hatte, war er gezwungen nach Westen in Richtung Norwegen zu fliehen. Einige Tage später erreichte Mora die Nachricht vom brutalen Vormarsch von König Kristian in Schweden. Das Volk bedauerte es, dass man Gustav nicht direkt die Unterstützung zugesagt hatte. Die beiden besten Skifahrer des Ortes, Lars und Engelbrekt, wurden deswegen losgeschickt, damit sie den fliehenden Gustav suchen sollten. In der Gegend von Sälen holten sie Gustav ein. Er wurde überredet nach Mora zurückzukommen und den Kampf gegen König Kristian II. zu führen.
Im Jahr 1521 begann Gustav seinen Angriff mit Unterstützung der Dalarna-Bewohner. Es dauerte 2,5 Jahre bevor der Krieg vorüber und Schweden ein freies Land war.
Am 6. Juni 1523 wurde Gustav Vasa bei einer Nationalversammlung in Strängnäs zu Schwedens König gewählt. Und jetzt ist er ein Symbol für den größten Skiwettbewerb – dem Wasalauf.
Und wie kam es zum Wasalauf in der Neuzeit?
Anders Pers ist der Vater des Wasalaufes. Er schrieb über das große Interesse zum Skisport und hat diesen mit der Flucht auf Skiern von Gustav Eriksson Vasa von Mora nach Norwegen im Jahr 1521 in Verbindung gebracht.
In einem Artikel in der Westmanlands Läns Zeitung am 10. Februar 1922 hat er seine Idee vom Wasalauf publiziert. Nach ein paar Tagen und Diskussionen in verschiedenen Zeitungen hat der IFK Mora für den 5. März des gleichen Jahres einen Versuchslauf angesetzt, wenn dieser sich finanzieren lassen würde. Das klappte und der erste Wasalauf wurde am Sonntag den 19. März 1922 durchgeführt.
Insgesamt hatten sich 136 Personen zu diesem ersten Lauf angemeldet, gestartet sind dann 119. Um 06:04 Uhr am 19. März starteten alle Läufer in Sälen und 7 Stunden, 32 Minuten und 49 Sekunden später hat der Sieger, Ernst Alm, das Ziel in Mora nach 90 Kilometern erreicht.
Und wenn Du Dir jetzt als aufmerksamer Leser denkst, wieso Ziel in Mora und nicht in Sälen? Dann hast Du gut aufgepasst. Denn die Flucht von Gustav Vasa verlief von Mora nach Sälen.
Aus einem praktischen Grund hat man die Strecke damals einfach umgekehrt. Sälen hatte zu den Zeiten keinen Eisenbahnanschluss und deswegen hat man das Ziel lieber nach Mora verlegt. Denn dort wurden die meisten Zuschauer erwartet. Und außerdem war es so auch einfacher für die Teilnehmer nach dem Lauf wieder nach Hause zu kommen.
Zahlen aus dem Jahr 2019
Schauen wir uns mal ein paar Zahlen aus dem letzten Jahr an.
- Die Wasawoche dauerte insgesamt 10 Tage und für die 11 Läufe wurden 62.360 Anmeldungen gezählt, die aus 64 Nationen stammten.
- 55.013 Starter gab es, 3.135 brachen ihren Lauf ab. Das ist mit dem schlechten Wetter zu erklären. Insgesamt kamen aber über 50.000 über die Ziellinie in Mora.
- Diejenigen, die ins Ziel kamen sind zusammengerechnet eine Strecke von 2.908.145 Kilometern gefahren. Das entspricht ungefähr einer Strecke von 75 Erdumrundungen, 536 Mal um Schweden herum oder insgesamt 32.312 Wasaläufe.
- 200.000 Wasabrötchen wurden von der Rättviks-Bäckerei für die Winterwoche gebacken.
- Prinz Carl Philip nahm auch am Wasalauf teil und kam nach 8h 46min 12sek ins Ziel.
- Insgesamt haben 1.926 Herren und 118 Damen eine Wasalauf-Medaille bekommen. Diejenigen, die in der Siegerzeit plus 50% das Ziel erreichen, bekommen eine Medaille.
- Ca. 3.000 ehrenamtliche Helfer haben dazu beigetragen, dass dieses Event stattfinden konnte.
Interessantes / Lustiges über den Wasalauf
- Die Sieger aus den verschiedenen Läufen dürfen lebenslang umsonst starten.
- Die niedrigste Temperatur beim Start eines Wasalaufes waren 1935 und 1987 -30 Grad. Die höchste Temperatur wurde 2015 gemessen, +4,5 °C
- Jeder Wasaläufer verliert während des Laufes 3 kg. D.h. in all den Jahren und den 95 Läufen wurden 23.500 Läufer „verloren“.
- Jeder Teilnehmer trinkt in der Winterwoche ca. 0,6 Liter Blaubeersuppe. 2019 wurden somit zusammen 33.900 Liter Blaubeersuppe, 28.000 Liter Sportdrink, 11.900 Liter Gemüsebouillon und 3.100 Liter Kaffee an den sieben Kontrollpunkten ausgegeben.
- Die Firma Ekströms ist übrigens der älteste Sponsor beim Wasalauf. Sie sponsern seit 1958 Blaubeersuppe.
Ich hoffe, Dir hat dieser kleine Einblick über den Wasalauf gefallen. Bist Du schon mal beim Wasalauf gewesen, sei es als Zuschauer oder Teilnehmer? Dann erzähl mir gerne mehr darüber. Mich interessiert es, wie es dort abläuft.
Ich war noch nicht dort. Aber ich kenne einige Schweden, die schon daran teilgenommen haben.
Und falls Du jetzt doch Blut geleckt haben solltest, dann findest Du hier mehr Infos.
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