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Ist Dir schon aufgefallen, dass die Schweden im Allgemeinen immer sehr entspannt sind? Klar, es kann auch mal stressig werden. Auffällig ist aber schon, dass sie alle eine gewisse Grundgelassenheit haben. Das liegt sicherlich daran, dass sie in einem tollen Land mit einzigartiger Natur leben.
Vielleicht liegt es auch an ihrer Fika-Tradition. Du fragst Dich, was Fika ist? Ich verspreche Dir, wenn Du es noch nicht kennst, dann wirst Du es gleich in Dein Leben integrieren.
Die Schweden lieben ihr Fika. Fika ist eine Kaffeepause. Aber nicht irgendeine schnelle Pause, wo sich ein Kaffee genommen wird und dann geht es zurück an die Arbeit oder zurück an die Tätigkeit, mit der Du Dich gerade beschäftigt hast.
Fika findet mindestens einmal am Tag, auch gerne noch öfter, statt. Die Pause, die meistens 15-45 Minuten dauert, wird aber nicht alleine verbracht, sondern man trifft sich mit der Familie oder Freunden. Für ein Fika gehen die Schweden in ein Café, in eine Konditorei, verleben es zu Hause oder auch einfach draußen.
Auch an Arbeitsplätzen sind die Fikapausen ein wichtiger Bestandteil des Arbeitstages. Ich kenne das aus meiner Zeit, als ich in Schweden gearbeitet habe. Alle versuchen die Fikazeit einzuhalten und sich ungezwungen mit den anderen Kollegen abseits der Arbeit zu unterhalten.
Und wenn Du Dir jetzt vielleicht denkst: bis zu zwei Pausen und dann auch noch Mittagspause, die Schweden machen nur Pausen. Wenn wir uns das ganz nüchtern anschauen, dann könnte man den Eindruck bekommen. Wir wissen aber auch, dass uns allen Pausen beim Arbeiten gut tun und das haben die Schweden sehr gut verstanden.
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Woraus besteht ein Fika?
Traditionell gehört zum Fika Kaffee. Rate mal, warum die Schweden eine der größten Kaffeetrinker-Nation ist. Bist Du kein Kaffeetrinker, darfst Du trotzdem Fika machen. Denn auch Tee oder einfach eine Limonade oder Schorle können getrunken werden. Eigentlich worauf Du gerade Lust bzw. Appetit hast. Es geht nicht so sehr darum, was Du trinkst, sondern um die Geselligkeit.
Und was gibt es zum Kaffee bzw. Getränk dazu? Du brauchst nichts dazu essen. Wenn wir aber gerade so nett beieinandersitzen, dann würde doch mindestens eine Zimtschnecke sehr passend sein. Die Zimtschnecke gehört zum traditionellen Fika. Aber natürlich gibt es noch viel mehr, was zu einer entspannten Pause passen könnte. Da seien nur einmal Rührkuchen in unterschiedlichen Varianten, Punschrollen, Schokoladenbällchen oder ähnliches genannt. Nicht umsonst bieten Dir Cafés und Konditoreien eine große Auswahl an Kuchen und Gebäck an. Und lass Dir von mir gesagt sein, Du wirst Schwierigkeiten haben, Dich zu entscheiden.
Natürlich gibt es auch saisonale Vorlieben: im Winter stehen eher Pepparkakor (Pfefferkuchen) und Safrangebäck auf dem Zettel, im Frühjahr dann Semlor (schwedische Fastenwecken) und Waffeln und im Sommer eher etwas Leichtes, z.B. eine Erdbeertorte oder ein Rhabarberkuchen, der Saison entsprechend.
Soll es nicht so viel sein, gibt es auch kleine Kekse, die in Schweden auch das ganze Jahr über gebacken oder gekauft werden. Nicht wie in Deutschland, wo die Plätzchen eher zur Weihnachtszeit üblich sind.
Ist Dir für die Fikapause gerade nicht nach etwas Süßem, passen auch Obst oder ein Sandwich gut dazu. Die Schweden machen auch ganz tolle Sandwiches bzw. belegte Brote. Diese sind unbedingt einen Versuch wert, wenn Du in Schweden bist.
Woher kommt Fika und wie lange gibt es das schon?
Das Wort „Fika“ ist wahrscheinlich eine Verdrehung der Silben vom Wort „kaffi“, wie Kaffee früher ausgesprochen wurde. Und zu Beginn bestand Fika nur aus dem eigentlichen Kaffee trinken. Später wurde daraus dann das Treffen, gesellig sein und eine Kleinigkeit essen.
Im 18. Jahrhundert kam der Kaffee nach Schweden und hat seitdem eine lange Tradition. Zuerst war das Kaffee trinken den Männern vorbehalten, die dies in sogenannten Kaffeehäusern taten.
Als sich Frauen im 19. Jahrhundert zur Handarbeit trafen, begannen auch sie Kaffee zu trinken. Außerdem wurden Kaffeegesellschaften im eigenen Haus eingeführt, zu denen auch Männer kommen durften. Diese Zusammenkünfte waren eine einfachere Form eines gesellschaftlichen Festes.
Die Kaffeekultur im eigenen Heim wurde im späteren Teil des 20. Jahrhundert immer weniger. Dafür wurden ab den 80ern Cafés immer beliebter als einfachere Treffpunkte.
Solltest Du zufälligerweise im Sommer in Västergötland sein, speziell in Alingsås, dann solltest Du etwas Zeit einplanen. Alingsås ist als Fika-Hauptstadt von Schweden bekannt. Bei speziellen Caféwanderungen werden unterschiedliche Cafés besucht und die Fika-Kultur vermittelt.
Ich habe jetzt so viel über Fika geschrieben, ich glaube, ich genehmige mir jetzt auch mal eine Fikapause. Aber vorher noch die Frage an Dich: wie würde Deine perfekte Fikapause aussehen und mit wem möchtest Du sie gerne verbringen?
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