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Eigentlich sollte es Allgemeinbildung sein, aber wahrscheinlich erwarte ich zu viel, wenn ich mir denke, jeder weiß, wie die zweitgrößte Stadt in Schweden heißt.
Aber als Schweden-Fan weißt Du es natürlich und kannst mir auch ganz schnell die Antwort sagen. Ja, genau, es ist Göteborg. Und in diesem Jahr, also 2021, wird 400 Jahre Göteborg gefeiert. Wegen der äußeren Umstände wird die offizielle Feier auf 2023 verlegt. Lass uns doch aber einmal auf die Geschichte von Göteborg schauen und auch wie alles begann.
Im Jahr 1621 wurde Göteborg von Gustaf II Adolf gegründet. Aber es war nicht die erste Stadt an der Götaälv-Mündung. Bereits im 15. Jahrhundert wurde Nya Lödöse errichtet, die eine wichtige Handelsstadt für Schweden war. Nya Lödöse lag genau auf dem Platz, wo heute die Altstadt, also Gamlestaden, von Göteborg ist. Nachdem Göteborg immer mehr zur Großstadt an der Westküste wurde, sank die Bedeutung von Nya Lödöse und wurde im Volksmund zur „alten Stadt“. Zurzeit findet gerade eine große archäologische Ausgrabung statt, durch die mehr über Nya Lödöse bekannt werden soll.
Karl IX, der auch auf dem Kungsportsplatsen als Kupferstatue zu bewundern ist, hat die Stadt Göteborg bereits 1603 gegründet. Sie lag damals in Hisingen. Diese Stadt wurde aber bereits 1611 von den Dänen total zerstört, denn sie wurde bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Zum Glück gaben die Schweden die Idee von einer westlichen Handelsstadt nicht auf und 1619 beschloss Gustaf II Adolf wo die Stadt liegen sollte. Er zeigte auf den Platz, wo heute Göteborg liegt. Diese Situation kannst Du Dir auch auf dem Gustaf Adolfs Torg anschauen, wo eine Statue des Königs steht.
Göteborg im 17. Jahrhundert
Das heutige Göteborg wurde von Holländern erbaut. Denn sie waren anscheinend zu der Zeit die Besten, die auf moorigem Boden bauen konnten. Deswegen findest Du in der Innenstadt Göteborgs auch so viele Kanäle, die dem holländischen Vorbild entsprechen. Die ursprüngliche Stadt wurde innerhalb des großen Zickzack-geformten Stadtwalls gebaut, der zum Kennzeichen Göteborgs wurde. Von dieser Festung ist nicht mehr sehr viel da. Aber es gibt noch einen kleinen Rest der Bastion am Esperantoplatz. Der Wallgraben zusammen mit den Schanzen Lejon (Löwe) und Krona (Krone) trugen dazu bei, dass Göteborg im 17. Jahrhundert als die am besten befestigte Stadt Nordeuropas galt.
Göteborg im 18. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert ist Göteborg richtig zu einer Großstadt erblüht. Natürlich zu den damaligen Bedingungen. Die Stadt hatte 10.000 Einwohner. Die Bedeutung des Hafens wuchs weiter und dank der Ostindiska Kompaniet (Ostindischen Kompanie), sowie dem Export von Eisen- und Holzwaren, wurde Göteborg eine richtige Handels- und Seefahrerstadt.
Die Tabaks- und Zuckerindustrie war zusammen mit der Heringsfischerei der zweitwichtigste Wirtschaftszweig und brachte Göteborg gute Gewinne ein. Viele der damaligen Kaufmänner bauten sich prachtvolle Holzhäuser an den Kanälen. Leider wurde Göteborg am Ende des 18. Jahrhunderts von mehreren Bränden heimgesucht und deswegen gibt es die ursprünglichen Holzhäuser nicht mehr.
Göteborg im 19. Jahrhundert
Wegen der Brände wurde in der Bauordnung, die im Jahr 1803 verabschiedet wurde, beschlossen, dass nur noch Steinhäuser innerhalb des Wallgrabens gebaut werden dürfen. Auch einige der charakteristischen Stadtteile Göteborgs wurden zu dieser Zeit erbaut, z.B. Vasastaden, Lorensberg und Avenyn. Alle haben sie prächtige Steinhäuser als Kennzeichen.
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden auch die weltberühmten Häuser der Landesoberhäupte gebaut. Diese Häuser wurden in fast allen Teilen der Stadt erbaut, vor allem für die wachsende Arbeiterklasse.
Im 19. Jahrhundert wuchsen sowohl die Industrien als auch auch die Handelshäuser in Göteborg. Vor allem die industrielle Revolution veränderte das Stadtbild sehr stark. Vorher war der große Hafenkanal der Nabel für die Lage Göteborgs als Hafenstadt und jetzt wurde dieser durch neue Industriehäfen am Fluss ersetzt. Die Porter Brauerei am Klippan, die Margarine-Fabrik am Olskroken und Rosenlunds Spinnerei waren drei große Arbeitgeber in der Stadt.
Göteborg im 20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert ist Göteborg so richtig gewachsen und viele neuen Stadtteile sind entstanden. Hisingen wurde mehr zu einem natürlichen Teil der Stadt Göteborg als die Stadtteile Lindholmen, Lundby, Brämaregården und Rambergsstaden errichtet wurden. Und es wurden auch zwei Brücken über den Götaälv gebaut. Die Götaälv-Brücke wurde 1939 eröffnet und die Älvsborgsbrücke 1966. Die Infrastruktur in Göteborg entwickelte sich sukzessiv weiter.
1902 stellte man die Straßenbahn, die vorher mit Pferden betrieben wurde, um, so dass sie jetzt elektrisch lief. Der Autoverkehr wuchs an und das beeinflusste natürlich auch die Gestaltung des Stadtbildes. Das 20. Jahrhundert war auch das Jahr, in dem viele der Urgöteborger Wahrzeichen das Licht der Welt erblickten. Das Design-Museum Röhsska und das Lorensbergtheater wurden in den 1910er Jahren eröffnet. Und im gleichen Jahrzehnt wurde der erste Spatenstich getätigt für den Botanischen Garten in Änggården.
Das 300-jährige Jubiläum von Göteborg wurde um zwei Jahre auf 1923 verschoben, weil die Stadt gerade in ökonomisch schwierigen Zeiten steckte. Zur Feier wurde dann der Götaplatz mit Göteborgs Kunstmuseum eingeweiht. Zur Jubiläumsausstellung wurde auch eine wichtige Institution in Göteborg eröffnet: Liseberg.
Das heutige Göteborg – wo sich Geschichte und Zukunft treffen
Auch wenn die Stadt in vielen Belangen von der Industrie zur Innovation gegangen ist, ist z.B. die Fischerei auch heute immer noch sehr präsent. Das Angebot an frischem Fisch und Schalentieren ist einzigartig und Du kannst in den frühen Morgenstunden die Fischereifahrzeuge sehen, die ihre Waren an den Kaien entladen.
Verpasse auch nicht die größte Fischauktion im Norden im Fiskhamn zu besuchen.
Die Werftkrise traf Göteborg sehr hart in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert. Erst einer der größten Arbeitgeber wurde die Werfindustrie immer weiter in Göteborg abgebaut.
Göteborg hat sehr viel Anerkennung dafür bekommen, dass die Stadt es geschafft hat, die alten Werftgebiete weiter zu entwickeln. Es wurden völlig neue Stadtteile gebaut, die um die alten Werft- und Industriegebäude wie Eriksberg, Sannegårdshamn und Lindholm liegen.
Mit dem Hinblick auf die 400-Jahrfeier wird in vielen Teilen der Stadt weiter gebaut. Die Gebiete um den Freihafen herum werden ein ganz neuer Stadtteil, in dem mindestens 15.000 Einwohner wohnen werden. Und in der Gegend ist auch ein großer Jubiläumsparkt geplant. Außerdem wird in Lindholmen das höchste Haus Schwedens gebaut, der Karlavagnsturm.
Ich hoffe, Dir hat unser kleiner Ausflug durch 400 Jahre Göteborg gefallen.Wenn Du wissen möchtest, was anlässlich der 400 Jahr – Feier in Göteborg veranstaltet wird, dann schau doch einfach hier einmal vorbei. Und wie gesagt, die richtig große Feier findet im Jahr 2023 statt.
Für Deinen nächsten Besuch in dieser alten Stadt habe ich auch noch etwas vorbereitet: Tipps, was Du in Göteborg im Sommer und im Winter machen kannst.
Meine Erfahrungen mit 400 Jahre Göteborg
Und wenn Du Dich jetzt vielleicht fragst, was ich schon in Göteborg erlebt habe, na da weiß ich gar nicht wo ich mit dem erzählen beginnen soll.
Da gibt es so einiges, was ich berichten könnte. Da ich vor vielen Jahren in der Nähe von Göteborg gearbeitet habe, sind wir auch oft in der Großstadt gewesen und hatten Konferenzen oder Kundentreffen. Oder auch nur mal einen freien Tag, den wir dann in der Stadt genossen haben. Oder wir sind mit der Fähre von Kiel nach Göteborg oder andersrum gefahren. Ich erinnere mich an einen total tollen Sommerabend auf der Fähre, oben an Deck.
Und noch viel früher habe ich in Göteborg sogar Dudelsack-Unterricht genommen. Lang lang ist es her. Aber schöne Erinnerungen…
Erzähl doch mal, bist Du schon in Göteborg gewesen und an was kannst Du Dich dort erinnern?
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