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Ångermanland liegt im nördlichen Teil Schwedens, Norrland. Wenn Du Dir die Umrisse der Landschaft anschaust, dann sieht es etwas aus wie ein Dreieck oder ein etwas verzehrtes Herz.
Die Landschaft Ångermanland hat eine Fläche von 19.444 km². Sie grenzt im Süden an Medelpad, im Westen an Jämtland, im Norden an Lappland und Västerbotten und im Osten an den Bottnischen Meerbusen.
Die Landschaftsblume für Ångermanland ist das wilde Stiefmütterchen. Diese kleine niedrigwachsende Blume hat oft drei verschiedene Farben. Deswegen heißt sie auf Latein auch Veilchen mit drei Farben – viola trivolora.
Und natürlich hat Ångermanland auch ein Landschaftstier. Es ist der Biber. Dieser war vom Aussterben bedroht, da man die Biber wegen ihres Pelzes getötet hat. Er wurde aber wieder in Schweden beheimatet und ist seitdem immer mehr zu finden. Der Biber ist das größte Nagetier Schwedens und dafür bekannt, dass er Dämme und Hütten in Seen und Flussläufe baut.
Informationen über Ångermanland
Der Name Ångermanland kommt von dem Wort anger, was „tiefe Bucht“ heißt. Es gibt viele tiefe Buchten an der Küste Ångermanlands, also kein Wunder, wie diese Landschaft zu ihrem Namen gekommen ist.
Die ganze Landschaft ist bedeckt von Wald und nur an der Küste oder in den Flusstälern ist es so eben und nährreich, dass man dort auch Landwirtschaft betreiben kann.
Die Gegend zwischen Örnsköldsvik und Härnösand wird auch „Höga kusten“, also Hohe Küste genannt. In dieser Gegend streckt sich ein Ausläufer der Bergwelt bis ans Meer heran. Viele hohe Berggipfel befinden sich sogar an der Küste. Der größte Berg von diesen heißt Skuleberget.
Die Fischerei war früher sehr wichtig in dieser Landschaft. Im Sommer kamen die Fischer mit ihren Familien aus Gävle. Sie bauten Fischerdörfer in den Buchten oder auf den Inseln, fischten den ganzen Sommer über, trockneten oder salzten den Fisch. Zum Herbst holten sie die Netze und Fischerausrüstung ein und verrammelten die Häuser für den Winter. Die Fischerdörfer entwickelten sich nach und nach zu kleinen Dörfern an der Küste und viele der typischen Fischerdörfer in Ångermanland, wie z.B. auch Ulvön, wurden von den Gävlefischern gegründet.
Für die Tiere gab es nicht so viele Weiden und deswegen waren Sennenhütten /Almhütten nicht ungewöhnlich. Wenn der Frühling kam, wurden die Kühe auf die Alm getrieben und meistens passten Mägde auf die Tiere auf. Die Milch wurde für die Käse- oder Streichkäseproduktion verwendet. Wenn der Herbst kam, trieb die Magd die Kühe wieder runter zum Hof. So konnte auch für ein halbes Jahr Futter für die Tiere eingespart werden.
In der heutigen Zeit wurden viele der Almhütten zu Rast- oder Übernachtungshütten für Touristen umgebaut.
Natürlich war auch der Wald eine wichtige Einkommensquelle. Meist fällte man die Bäume, befreite sie von Ästen und rollte sie dann in den Fluss. Dann trieb das Holz mit dem Strom bis es zu einem Sägewerk kam, wo es zu Brettern verarbeitet wurden.
Heutzutage spielt die Fischerei und auch die Landwirtschaft in Ångermanland nicht mehr eine so große Rolle. Aber die Holz- und Papierwirtschaft ist immer noch ein sehr großes Thema.
Wichtige Orte in Ångermanland
Welches sind denn die wichtigsten bzw. größten Orte in Ångermanland? Ich verraten es Dir.
Fangen wir mit Örnsköldsvik an. Die Schweden nennen es auch oft nur Ö-vik, denn auch für Schweden ist dieser Name etwas komplizierter auszusprechen.
Diese Stadt ist etwas ungewöhnlich, denn sie wurde geplant. Man brauchte noch eine Hafenstadt an der Norrlandsküste und hat daraufhin dann diese Stad gebaut und alle Rechte 1894 verteilt. Dieser Hafen ist auch heute noch wichtig und die Stadt eine wichtige Industriestadt.
Hier findet man auch eines der größten Abenteuerbäder in Schweden. U.a gibt es hier auch Schwedens längste Wasserrutsche.
Härnösand ist die älteste Stadt in Ångermanlands und auch Hauptstadt für diese Landschaft. Das Stadtrecht wurde bereits 1585 verteilt. Früher war Härnösand sogar die größte Stadt. Heute ist sie es nicht mehr, aber Du findest hier u.a. die Mitthögskolan – Härnösand, eine Hochschule.
Sollefteå wurde ursprünglich am Sägewerk angelegt, wo der Faxälven und Ångermanälven, zwei Flüsse, zusammenflossen. Außerdem wurde es auch militärisch geprägt, denn gleich zwei Regimente gab es in dieser kleinen Stadt. Diese sind aber seit 2000 stillgelegt.
Die Gemeinde Sollefteå ist einer der größten Wasserkraftproduzenten Schwedens. Im Ångermanälv und seinen Nebenflüssen Faxälven und Fjällsjöälven produzieren 15 größere Kraftwerke fast 17 Prozent der Wasserkraft des Landes.
Die Ortschaft Kramfors wurde aus vielen kleineren Gemeinden gegründet, die von der Holzindustrie lebten und sich im 19. Jahrhundert zusammengetan haben. Die Stadt Kramfors ist noch ziemlich jung, denn sie wurde erst 1947 gegründet.
Bewohner in Ångermanland
Ångermanland hat ca. 131 499 Einwohner. Das macht bei einer Fläche von 19 444 km² eine Bevölkerungsdichte von 6,76 Einwohner / km².
Eine Persönlichkeit, die Ångermanland vertritt, aber nicht dort wohnt bzw. auch nicht dort gewohnt hat, ist Prinz Nicolas aus dem Königshaus.
Eine andere berühmte Persönlichkeit, die aus Örnsköldsvik stammt, ist der Hockeyspieler Peter Forsberg. Er ist wohl der beste Spieler aller Zeiten, denn er hat u.a. zwei olympische Goldmedaillen, zwei WM-Goldmedaillen und zwei Stanley-Cup-Titel gewonnen.
Auch Magdalena Forsberg kommt aus Örnsköldsvik und ist im Wintersport zu Hause. Sie war Langläuferin und Biathletin. Auch sie ist sehr erfolgreich gewesen und hat etliche Medaillen von den Olympischen Spielen bzw. verschiedenen Weltmeisterschaften nach Hause gebracht.
Der derzeitige Staatsminister von Schweden, Stefan Löfven, ist auch in dieser Landschaft, um genauer zu sein in der Gemeinde Sollefteå, aufgewachsen.
Sehenswürdigkeiten in Ångermanland
Eine Sehenswürdigkeit in Ångermanland ist sicherlich die Höga Kusten-Brücke. Diese geht über den Ångermanälven und ist 1800 m lang und die beiden Pfeiler, in denen die Brückenbahnen hängen, sind 180 m hoch. Damit ist die Brücke auch auf Platz 16 unter den höchsten Brücken der Welt.
Natürlich ist auch das Wandern im Weltkulturerbe der UNESCO ein Erlebnis. Die Höga Kusten (Hohe Küste), eine Küstenstrecke, hebt sich seit der Eiszeit jedes Jahr um ein paar Millimeter aus dem Wasser.
Der Tierpark Junsele Djurpark ist bekannt für seine Vielfalt an Tieren, wie z.B. Bären, Wölfe und Kamele. Aber vor allem sind die weißen Tiger ein Publikumsmagnet.
Ein anderes interessantes Ausflugsziel sind die Felszeichnungen bei Nämforsen. Diese über 6.000 Jahre alten Zeichnungen sind die größte Sammlung Nordeuropas und befinden sich direkt am Wasser in einer besonders schönen Natur.
Bei so viel Natur in der Landschaft soll auch noch der Nationalpark Skuleskogen erwähnt werden. In diesem weglosen, wilden und prachtvollen Naturabschnitt findest du großartige Aussichten über Wald und Meer, wundervolle Binnenseen, üppige Fichtenwälder und spannende geologische Phänomene.
Interessante Fakten über Ångermanland
Und was gibt es so Interessantes aus Ångermanland zu erzählen?
Von Ulvön und den Fischplätzen in der Gegende kommt die Tradition den Surströmming einzulegen. Surströmming ist Hering, der durch Gären konserviert wird. Der gewaschene Fisch wird gesalzen, in offene Bottiche gelegt und dort gärt er dann. Danach wird der Ostseehering in Konservendosen abgepackt und gärt dort weiter bis die Dosen anfangen sich nach außen zu wölben.
Der Surströmming riecht sehr stark, man kann auch sagen, dass er stinkt, und hat einen salzigen Geschmack.
Bleiben wir bei der Kulinarik.
Das Bier „Norrlands Guld“ kommt aus Sollefteå und hat immer noch das Landeswappen von Ångermanland im Logo. Die Brauerei wurde im Jahr 2000 von Kopparbergs Brauerei aufgekauft. Das Bier wird aber immer noch in Sollefteå hergestellt.
Was habe ich schon in oder mit Ångermanland erlebt?
Um ganz ehrlich zu sein, habe ich die Landschaft Ångermanland erst gehört bzw. gelesen, als ich die Liste über die 25 schwedischen Landschaften erstellt habe.
Ok, vielleicht war es auch schon vorher im Schwedisch-Unterricht. Aber das ist schon ein paar Jahre her.
Du siehst also selbst, dass ich mit Ångermanland noch nicht wirklich in Berührung gekommen bin. Aber was noch nicht ist, kann immer noch werden.
Warst Du schon einmal dort? Was kannst Du erzählen bzw. empfehlen? Schreib es mir gerne in die Kommentare.
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