EinfachSchweden lagom
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Ich habe in meinem Alltag viel mit Schweden bzw. der schwedischen Sprache zu tun. Und setze mich sonst auch viel in meinem Umfeld für Schweden ein. Deswegen bin ich sicherlich etwas sensibilisiert, was einige Dinge angeht. Es kann zum Beispiel die Aussprache sein. Ich habe Dir schon erzählt, dass mir die Ohren weh tun, wenn ich von Deutschsprachigen höre, wie sie das Wörtchen Köttbullar aussprechen. Wie es richtig geht? Du weißt es sicherlich schon. Sonst erkläre ich es Dir hier.

Vor ein paar Wochen habe ich eine Werbung gesehen von einem schwedischen Kosmetikhersteller. Und dieser wirbt natürlich mit den typischen schwedischen Argumenten. Erst dachte ich, ich hätte mich verhört, als ich den Text gehört habe. Als ich dann die Werbung noch einmal gehört/ gesehen habe, hatte ich doch recht.

Sie hatten für ein Wort, was es nicht so oft in den Sprachen gibt, eine falsche Übersetzung benutzt. Kein Wunder, dass ich da zusammengezuckt bin.

Es geht um das Wörtchen lagom. Das Wort beschreibt mit nur wenigen Buchstaben so viel. Das geht natürlich im Deutschen wieder nicht. Ist Dir schon mal aufgefallen, dass deutsche Sätze immer länger als die schwedischen sind? Wenn Du noch nicht so lange bzw. noch kein Schwedisch sprichst, kannst Du das mal im Hinterkopf behalten. Ich bin mir sicher, Du wirst Dich an meine Worte nochmal erinnern.

Was bedeutet lagom?

Aber zurück zu lagom. Was heißt das Wort denn nun? Es beschreibt den Zustand von nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Also genau richtig.
In der Werbung wurde es mit „entweder oder“ übersetzt. Das ist nicht unbedingt das Gleiche.

Und wann wird lagom verwendet?

Jedes Mal, wenn etwas genau richtig ist, also nicht zu viel oder zu wenig, dann kannst Du das Wort verwenden.
Es kann aber auch sowohl positiv als auch negativ benutzt werden.

Positiv: z.B., wenn der Sommer “lagom varm” war. Also die perfekte Sommertemperatur herrschte.
Negativ: „lagom kul att jag brutit benen“ – Nicht so toll, dass ich mir das Bein gebrochen habe.
Ironisch: „det var ju lagom smart“ – das war nicht das Klügste

Woher stammt lagom?

Laut einem Mythos geht das Wort lagom in die Zeit zurück, wo die Schweden Bauern oder Wikinger waren.
Ein Trinkhorn oder Becher wurde so gefüllt, dass jeder aus der Runde daraus einmal trinken konnte. „Laget om“ „einmal für die gesamte Mannschaft“. Das wurde dann verkürzt zu lagom.

In Wirklichkeit stammt das Wort aus der Rechtswissenschaft und war eine frühere Form von „lag“ (Gesetz), also geschrieben „laghum“. Heute würde man es dann mit „gemäß rechter Ordnung“ bzw. „passend“ oder eben „nicht zu viel und nicht zu wenig“ übersetzen.

Ach ja, es fehlt noch die Aussprache. Wie spricht man lagom aus? Ganz einfach die Buchstaben hintereinander weg lesen und das A etwas länger und das O dafür etwas kürzer aussprechen. Also gar nicht so schwer. Oder was denkst Du?

Den Werbefilm habe ich so nicht mehr gesehen. Wurde wahrscheinlich vom Hersteller gegen eine andere Version ausgetauscht, die ich jetzt immer sehe.

Kennst Du ein deutsches Wort bzw. eine kurze Übersetzung, die wir statt lagom verwenden können?